Analyse
08:30 Uhr, 25.09.2023

RENK – Sollten Anleger das IPO zeichnen?

Nach der Ankündigung des IPOs lässt Renk nicht lange auf sich warten und versucht, die positive Stimmung, die einige US-Börsengänge zuletzt verbreitet hatten, ebenfalls mitzunehmen.

Erwähnte Instrumente

  • HENSOLDT AG Inhaber-Aktien o.N. - WKN: HAG000 - ISIN: DE000HAG0005 - Kurs: 28,560 € (XETRA)
  • Rheinmetall AG - WKN: 703000 - ISIN: DE0007030009 - Kurs: 250,400 € (XETRA)

Auch bei Schott läuft die Zeichnung der Aktien bislang recht erfreulich. Also auf die Tube drücken, lautet wohl das Motto von Triton, dem Großaktionär. Wie Renk heute bekannt gibt, sollen die Aktien in einer Preisspanne zwischen 15 und 18 EUR angeboten werden, und der Freefloat wird nach einer Vollplatzierung inkl. Greenshoe dann bei 27 Prozent liegen.

Eine Bewertungsfrage

In meinem letzten Artikel vom 12. September wurde eine Bewertung von rund 2,5 Mrd. EUR kolportiert. Die heute genannte Preisspanne läuft auf einen Börsenwert zwischen 1,5 und 1,8 Mrd. EUR hinaus. Dazu kommt freilich noch ein Berg an Schulden. Bis zum Jahresende 2023 will Renk den Schuldenstand auf etwa das zweifache EBITDA abgebaut haben, so die letzte Verlautbarung. Gut 400 bis 500 Mio. EUR sollten Anleger demnach noch mit draufrechnen.

Folglich liegen wir beim IPO-Preis etwas niedriger als zuletzt vermutet. Renk selbst bekommt kein neues Geld in die Kasse. Der Emissionserlös landet vollständig beim abgebenden Großaktionär, der Kasse macht. Es ist davon auszugehen, dass Triton, je nach Kursentwicklung, in 6 bis 12 Monaten weitere Aktien in den Markt drücken will. Mit der Citigroup, Deutsche Bank und J.P. Morgan hat sich das Unternehmen zumindest ein hochkarätiges Konsortium an Banken zusammengestellt; der Börsengang dürfte wohl klappen.

Es ist völlig klar, dass Renk bei der Kommunikation die Megatrends Sicherheit und Energiewende spielt. Das Unternehmen stellt Getriebe für Panzerfahrzeuge, aber auch Windanlagen her. Beide Anlagetrends könnten aber kaum weiter voneinander entfernt sein. Lange Jahre war Renk im VW-Konzern verankert. Das Unternehmen befindet sich derzeit in einer Sonderkonjunktur aufgrund der hohen Nachfrage aus der Rüstungsindustrie. Anleger können folglich von einem Trendinvestment sprechen.

Investoren haben den Vorteil, bereits eine Börsenhistorie der Augsburger vorliegen zu haben. 2008 erzielte das Unternehmen beispielsweise 526 Mio. EUR Umsatz. Als es 2020 von der Börse genommen wurde, waren es im Jahr zuvor 558 Mio. EUR gewesen. Der operative Gewinn lag in den Jahren zwischen 2007 und 2019 meist zwischen 60 und 75 Mio. EUR und schwankte, kam aber nie voran. Das zeigt, Renk ist ein zyklisches Unternehmen, das jetzt aber als Wachstumsstory verkauft werden soll. Ob es die letztlich wirklich ist, dahinter sollte der Anleger noch ein Fragezeichen setzen. Zumindest die Nachfrage aus der Panzerindustrie ist explodiert und sichert die kommenden Quartale weiterhin eine hohe Auslastung.

Fazit: Die Bewertung von Renk fällt auf den ersten Blick recht üppig aus. Renk ist ein solides Unternehmen, gegen dessen positive Zukunftsperspektiven wenig spricht. Dennoch, die Erfahrung lehrt, Renk war auch nie ein einfaches Investment. Eventuell sind Zeichnungsgewinne drin, die ich aus persönlicher Sicht dann aber auch schnell wieder mitnehmen würde. Renk muss sich erst beweisen. Als Peergroup dienen künftig wohl Aktien wie Rheinmetall oder Hensoldt.

HENSOLDT AG Inhaber-Aktien o.N.
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Rheinmetall AG
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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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