Analyse
12:30 Uhr, 12.09.2023

RENK - Triton will jetzt Kasse machen

Erst 2020 von VW gekauft und anschließend per Squeeze-out von der Börse genommen, soll der Renk-Konzern jetzt schon wieder als IPO an den Mann bzw. die Frau gebracht werden.

Erwähnte Instrumente

  • Rheinmetall AG
    ISIN: DE0007030009Kopiert
    Kursstand: 253,700 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Rheinmetall AG - WKN: 703000 - ISIN: DE0007030009 - Kurs: 253,700 € (XETRA)

Der Ukraine-Krieg hat für den Rüstungszulieferer eine Sonderkonjunktur geschaffen. Weltweit kommen die Getriebe von Renk in Panzerfahrzeugen zum Einsatz. Die Renaissance der Rüstungsindustrie führt zu einem satten Bewertungsaufschlag.

Wundersame Geldvermehrung

Keine Frage: Renk hat sich seit der Übernahme 2020 gut entwickelt. Der Jahresumsatz lag zum Zeitpunkt der Übernahme bei 550 Mio. EUR. In diesem Jahr sollen es zwischen 900 Mio. EUR und 1 Mrd. EUR werden. Renk soll jährlich um 10 % wachsen und die bereinigte EBIT-Marge mittelfristig auf bis zu 20 % steigern. In diesem Jahr werden es zwischen 16 und 17 % sein.

Folglich dürfte Renk ein bereinigtes EBIT von 150 bis 170 Mio. EUR einfahren. Kolportiert wird eine Bewertung von rund 2,5 Mrd. EUR. 2020 wurde das Unternehmen von Triton für rund 700 Mio. EUR eingekauft. 70 Prozent der Umsätze stammen aus dem Bereich der Rüstung; die restlichen 30 Prozent verteilen sich auf zivile Anwendungen wie Schiffe oder erneuerbare Energien.

Stolze Bewertung

Ob in dieser Bewertung die Finanzschulden von rund 400 Mio. EUR schon mit drin sind oder nicht, ist derzeit unbekannt. Sollten sie mit drin sein, dann entspräche die Bewertung einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von etwas mehr als 2. Das Verhältnis von EBIT zu Unternehmenswert läge knapp über 15. Beim KGV rechne ich bei einer Steuerquote von 30 Prozent dann mit einem Wert zwischen 22 und 28. Das ist viel; so hoch wurde Renk früher nicht bewertet.

Es ist klar, dass Renk als Wachstumsunternehmen an die Börse geführt werden soll. Früher war die Bewertung eher die eines zyklischen Unternehmens. Renk hält nach eigenen Angaben rund 30 % des weltweiten Marktes für Getriebe in Kettenfahrzeugen. Das Unternehmen spricht von hohen wiederkehrenden Erträgen und sitzt auf einem Auftragsbestand von 1,7 Mrd. EUR. Der Verschuldungsgrad soll zum Jahresende 2023 beim etwa 2-fachen EBITDA liegen.

Triton dürfte hier ordentlich Kasse machen. Wenn nur 30 bis 40 Prozent an die Börse kommen, hält Triton weiterhin die Mehrheit und würde den Kaufpreis trotzdem drinnen haben. Ein hochattraktiver Deal für die Private-Equity-Manager.

Fazit: Mit Renk wird der Kurszettel um ein interessantes Unternehmen bereichert. Die Bewertung spricht mich auf den ersten Blick aber kaum an. Rheinmetall und Hensoldt erscheinen vergleichsweise attraktiver bewertet. Erst bei Preiszugeständnissen oder einem gesunkenen Kurs würde ich über Engagements nachdenken. Gleichwohl könnte sich eine Zeichnung lohnen; dazu muss der vorbörsliche Handel beobachtet werden. Privatanleger könnten wohl bei der Commerzbank, comdirect oder den Sparkassen zum Zuge kommen.

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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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