Kommentar
11:30 Uhr, 09.12.2025

Rüstungsaktien gefragt - 52 Mrd. Euro für die Verteidigung

Die Bundesregierung steht kurz vor der größten Einzelbewilligung in der Geschichte des Haushaltsausschusses. Insidern zufolge sollen kommende Woche 29 Rüstungsprojekte im Gesamtwert von 52 Mrd. EUR beschlossen werden.

Erwähnte Instrumente

  • Rheinmetall AG - WKN: 703000 - ISIN: DE0007030009 - Kurs: 1.650,500 € (XETRA)
  • HENSOLDT AG Inhaber-Aktien o.N. - WKN: HAG000 - ISIN: DE000HAG0005 - Kurs: 74,650 € (XETRA)
  • RENK GROUP AG INH O.N. - WKN: RENK73 - ISIN: DE000RENK730 - Kurs: 57,300 € (XETRA)
  • TKMS AG & Co. KGaA - WKN: TKMS00 - ISIN: DE000TKMS001 - Kurs: 73,650 € (XETRA)

Die Aussicht auf das Paket ließ Aktien deutscher Rüstungsunternehmen am Dienstag deutlich steigen. Rheinmetall, Renk und Hensoldt legen jeweils mehr als 4 % zu.

Umfangreiche Beschaffung von Ausrüstung und Systemen

Der größte Teil des geplanten Volumens entfällt mit rund 22 Mrd. EUR auf die Grundausstattung der Soldaten, darunter persönliche Schutzausrüstung und Bekleidung. Rund 4,2 Mrd. EUR sind für zusätzliche Schützenpanzer des Typs Puma vorgesehen, etwa 3 Mrd. EUR für die Beschaffung der israelisch-deutschen Luftverteidigungssysteme Arrow 3. Weitere 1,6 Mrd. EUR sollen in neue satellitengestützte Aufklärungskapazitäten fließen. Die Dimension dieser Summen unterstreicht den anhaltenden Versuch Berlins, die über Jahre vernachlässigten Kapazitäten der Bundeswehr zügig wiederherzustellen.

Nach Informationen aus Parlamentskreisen würde das Paket nicht nur einen historischen Höchstwert markieren, sondern auch die größte Anzahl großvolumiger Projekte sein, die jemals in einer einzigen nicht-öffentlichen Sitzung gebilligt wurden. Eine offizielle Bestätigung des Verteidigungsministeriums liegt bislang aber noch nicht vor.

Strategische Neuaufstellung und industriepolitische Impulse

Die Bundeswehrreform ist Kernstück einer sicherheitspolitischen Neuausrichtung, die Deutschland seit dem russischen Angriff auf die Ukraine verfolgt. Das Sondervermögen über 100 Mrd. EUR bildet hierfür den finanziellen Rahmen, doch die jetzt anstehenden Entscheidungen markieren einen weiteren Schritt in Richtung dauerhaft höherer Verteidigungsausgaben. Der Kurswechsel hat tiefgreifende industriepolitische Bedeutung: Deutsche Unternehmen wie Rheinmetall stehen vor jahrelang steigender Nachfrage. Die Analysten von Jefferies gehen davon aus, dass der Konzern besonders vom Puma-Auftrag profitieren dürfte, der den Schätzungen zufolge rund 2 Mrd. EUR auf das Konto des Düsseldorfer Unternehmens einzahlen könnte. Auch Renk dürfte über Getriebelieferungen überproportional beteiligt sein, während Rolls-Royce mit zusätzlichen Triebwerksaufträgen rechnen kann.

Fazit: Die deutschen Rüstungsaktien sind heute wieder einmal gefragt. Nach den Kursverlusten der Vorwochen können sich diese deutlich erholen. Ob das der Startschuss zu einer neuen Rally ist? Ich würde da eher vorsichtig sein. Die Aufträge sind in den Bewertungen schon längst drin. Der Handel wird vor Weihnachten enger. Da fallen die Kursaufschläge auch schonmal größer aus, als gewöhnlich. Den Kursen hinterherjagen würde ich nicht.

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1 Kommentar

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  • masi123
    masi123

    Schulden machen, als gäbe es kein Morgen mehr. Das 5 % NATO-Ausgabenziel verlangt sogar jährliche Ausgaben von über 200 Milliarden EUR, da wird wohl noch öfter im Geheimen entschieden werden.

    Nach meiner Ansicht schaffen Waffen keine Wohlstand für die Bevölkerung; Waffen dienen letzten Endes zur Vernichtung von Wohlstand. In der Vergangenheit hat die atomare Abschreckung Krieg verhindert. Durch das jetzige Wettrüsten im konventionellen Bereich wird Krieg nach meiner Meinung wieder führbar und damit wahrscheinlicher. In der Geschichte waren Rüstung und Kriege auch schon oft der Grund für eine Staatsüberschuldung und Währungsverfall.

    An der Börse kann man natürlich kurzfristig hohe Gewinne machen.

    13:00 Uhr, 09.12.