Ray Dalio erwartet kein schnelles Ende der Krise
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Erwähnte Instrumente
- Dow Jones - WKN: 969420 - ISIN: US2605661048 - Kurs: 30.679,11 $ (NYSE)
An den Aktienmärkten geht eine bewegte Woche zu Ende. Nachdem am Dienstag eine unerwartet hohe US-Inflationsrate für August gemeldet wurde, sind die Börsen kräftig eingebrochen. Dabei spielt auch die Erwartung einer deutlichen Zinserhöhung durch die US-Notenbank Fed in der kommenden Woche eine wichtige Rolle.
Das Problem der hohen Inflation dürfte die Märkte noch für längere Zeit beschäftigen, erwartet Starinvestor Ray Dalio. In einem Beitrag auf LinkedIn erläuterte Dalio in dieser Woche, dass er mit keinem schnellen Ende der Krise rechnet.
Die Inflation werde wegen des Basiseffekts vorübergehend zwar sinken, mittelfristig aber deutlich über dem bleiben, was die US-Notenbank Fed wolle, schrieb Dalio. Dies werde zu deutlich steigenden Zinsen führen. "Es sieht so aus, als ob die Zinssätze stark ansteigen müssen (in Richtung des oberen Endes der Spanne von 4,5 bis 6 Prozent)", schrieb Dalio. "Das wird das Kreditwachstum des privaten Sektors verringern, was wiederum die Ausgaben des privaten Sektors und damit die Wirtschaft beeinträchtigen wird."
Die höheren Zinsen dürften Wirtschaft und Börse gleich doppelt belasten, einerseits über höhere Diskontierungszinsen für künftige Unternehmensgewinne bzw. Cashflows, andererseits durch sinkende Einkommen wegen einer schwächelnden Wirtschaft. "Ich schätze, dass ein Anstieg der Zinsen von dort, wo sie derzeit sind, auf etwa 4,5 Prozent, die Aktienkurse um 20 Prozent negativ beeinflussen dürfte", schrieb Dalio. Dabei würden die Verluste bei Aktien mit langer Duration (wie Wachstums- und Technologietiteln) größer und bei Aktien mit kurzer Duration geringer ausfallen.
Dalio erwartet, dass es eine gewisse Zeit dauern wird, bis die Krise sämtliche Bereiche der Wirtschaft erfasst. "Ich vermute, dass eine erhebliche wirtschaftliche Kontraktion erforderlich sein wird, aber es eine Weile dauern wird, bis dies geschieht, da die Liquiditäts- und Vermögensniveaus jetzt relativ hoch sind." Die Reserven könnten die Ausgaben und damit die wirtschaftliche Aktivität in einigen Bereichen vorübergehend noch hoch halten. "Während wir zum Beispiel eine deutliche Abschwächung in zins- und schuldenabhängigen Sektoren wie dem Wohnungsbau sehen, sehen wir immer noch relativ starke Konsumausgaben und Beschäftigung", schrieb Dalio.
Es sei wahrscheinlich, dass die Zinsen weiter steigen, die Märkte einbrechen und sich die Wirtschaft insgesamt schwächer als erwartet entwickeln werde, fasste Dalio seine Sicht zusammen. Dies gelte bereits, wenn man die Zuspitzung bei internen und externen Konflikten ignoriere, so Dalio.
Bridgewater Associates hatte Anfang September erneut milliardenschwere Wetten auf fallende Kurse bei zahlreichen europäischen Aktien aufgebaut, nachdem zuvor zwischen Mitte/Ende Juni und Mitte August bereits milliardenschwere Short-Positionen bestanden hatten. Laut Bundesanzeiger wettete Bridgewater Associates zuletzt (Stand Donnerstag) noch auf fallende Kurse bei Allianz, BASF, Bayer, Deutsche Börse, Infineon, Munich Re und Vonovia. Bei Vonovia wurde die Quote der von Bridgewater Associates leerverkauften Aktien gestern auf 0,49 Prozent und damit unter die Meldeschwelle von 0,5 Prozent gesenkt, sodass künftige Veränderungen der Position nicht mehr gemeldet werden müssen.
Links:
- "It Starts With Inflation" (Beitrag von Ray Dalio auf LinkedIn)
- Das Allwetter-Portfolio: Für alle Marktphasen gut gerüstet?
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Es ist schon bemerkenswert, dass Ray Dalio auch meiner Meinung ist. 🤔