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13:40 Uhr, 01.02.2025

Quartalszahlen im Blick: Meta, Visa, Intel & Apple

Erwähnte Instrumente

In der aktuellen Ausgabe des Podcasts unseres Goldesels Michael Flender und Daniel von Investflow werden wieder die neuesten Quartalsergebnisse der vergangenen Woche beleuchtet und die aktuelle wirtschaftliche Lage, insbesondere in Deutschland, eingeordnet.

Es werden die Zahlen von Apple, Meta, Visa, Mastercard und Intel unter die Lupe genommen.

Wie es Meta weiterhin gelingt, massiv zu wachsen, warum das Wachstum sich bald noch beschleunigen könnte und warum Intel immer noch als Übernahmekandidat gehandelt wird, das und vieles mehr erfahrt ihr in der aktuellen Folge auf Apple Podcast, Spotify oder direkt bei Youtube.

Aktuelle Lage

Die aktuelle wirtschaftliche Lage zeigt ein gemischtes Bild, insbesondere zwischen den USA und Europa. Während in den USA die Wirtschaft stabil bleibt und der Arbeitsmarkt ausgeglichen ist, sieht es in Europa, speziell in Deutschland, anders aus. Hier sind die Wirtschaftsprognosen für 2024 deutlich gesenkt worden. Deutschland bewegt sich immer schneller auf eine Stagnation beim Wirtschaftswachstum zu.

Die Europäische Zentralbank hat die Zinsen um 0,25 % gesenkt, um die Wirtschaft zu stimulieren. Dennoch bleibt die Inflation ein drängendes Thema. Insbesondere die gefühlte Inflation im nächsten Supermarkt ist weiter hoch. Obwohl die Inflation in den USA als stabilisiert gilt, gibt es in Europa nach wie vor große Sorgen. Die deutsche Wirtschaft hat mit einer niedrigen Wachstumsprognose von nur 0,3 % zu kämpfen, was die Unsicherheit verstärkt.

Dennoch zeigt der DAX eine bemerkenswerte Stärke und hat kürzlich neue Höchststände erreicht. Dies könnte darauf hindeuten, dass Investoren optimistisch bleiben, trotz der Herausforderungen, mit denen die deutsche Wirtschaft konfrontiert ist. Dies liegt aber auch darin begründet, dass viele der Dax-Unternehmen ihre Umsätze und Gewinne mittlerweile überwiegend im Ausland erzielen.

Meta mit starken Zahlen

Meta hat in der letzten Berichtsperiode beeindruckende Zahlen präsentiert, die die Erwartungen der Analysten übertroffen haben. Der Umsatz stieg um 21% auf 48,4 Milliarden USD, während das operative Einkommen um 43% auf 23,3 Milliarden USD wuchs. Dies ist besonders bemerkenswert, wenn man bedenkt, dass Meta in den letzten Jahren mit Herausforderungen zu kämpfen hatte.

Das Nettogewinn stieg um 49% auf 20,8 Milliarden USD, was die Stärke des Unternehmens unterstreicht. Die Anzahl der täglich aktiven Nutzer im Meta-Universum erreichte 3,35 Milliarden, ein Anstieg von 5%. Trotz der Bedenken über gefälschte Konten bleibt die Nutzerbasis stark.

Foto von Dima Solomin auf Unsplash

Die Werbeeinnahmen zeigen ebenfalls ein starkes Wachstum, mit einem Anstieg der Werbeimpressionen um 11%. Die Preise für Werbung stiegen um 14%, was auf die Effektivität der Anzeigen und die Nachfrage hinweist. Meta plant weiterhin erhebliche Investitionen in KI, um die Effizienz zu steigern und das Wachstum in Zukunft zu fördern.

Ausblick auf die Zukunft

Die Aussichten für Meta bleiben positiv, auch wenn keine vollständige Jahresprognose veröffentlicht wurde. Die Erwartungen für das erste Quartal sind im Rahmen der Analystenschätzungen. Das Unternehmen plant, neue Produkte und Dienstleistungen einzuführen, die das Wachstum weiter unterstützen sollten.

Die Investitionen in KI könnten sich als entscheidend erweisen, um Meta in der wettbewerbsintensiven digitalen Werbewelt an der Spitze zu halten. Mark Zuckerberg hat betont, dass das Unternehmen flexibel auf Marktbedingungen reagieren wird, was das Vertrauen in die langfristige Strategie stärkt.

Visa & Mastercard wachsen weiter zweistellig

Visa und Mastercard haben kürzlich ihre Quartalszahlen veröffentlicht, die einmal mehr die Stärke und Beständigkeit dieser beiden Unternehmen zeigen. Mastercard verzeichnete einen Umsatzanstieg von 14 % auf 7,5 Milliarden USD. Die Betriebskosten stiegen nur um 12 %, was zu einem operativen Einkommen von 3,9 Milliarden USD führte.

Foto von Stephen Phillips – Hostreviews.co.uk auf Unsplash

Visa zeigte ebenfalls gute Zahlen, mit einem Nettogewinn von 9,5 Milliarden USD, was einem Anstieg von 10 % entspricht. Die Zahl der grenzübergreifenden Transaktionen stieg um 16 %, was auf ein zunehmendes Vertrauen in digitale Zahlungsmethoden hinweist. Die Verarbeitung von Transaktionen stieg um 11 %, was die allgemeine Wachstumsdynamik unterstreicht.

Marktposition und Zukunftsaussichten

Beide Unternehmen haben ihre Prognosen für das Jahr 2024 angehoben, was auf eine positive Entwicklung in der Zahlungsabwicklungsbranche hinweist. Visa erwartet ein Umsatzwachstum im niedrigen zweistelligen Bereich, während Mastercard weiterhin von einer hohen operativen Marge von 52,6 % profitiert.

Die Stabilität und das Wachstum von Visa und Mastercard sind nicht nur ein Indikator für die eigene Unternehmensleistung, sondern auch für die allgemeine wirtschaftliche Gesundheit. In einem zunehmend digitalen Zahlungsumfeld sind beide Unternehmen gut positioniert, um von den Trends im E-Commerce und der Globalisierung zu profitieren.

Die Entwicklungen in der Zahlungsabwicklung, einschließlich potenzieller Herausforderungen durch Regulierungen und Wettbewerber, werden weiterhin genau beobachtet. Dennoch bleibt die Marktposition von Visa und Mastercard stark, was Anleger optimistisch stimmt.

Intel erneut mit schwachen Zahlen

Intel hat erneut enttäuschende Ergebnisse präsentiert, die die Sorgen über die Zukunft des Unternehmens verstärken. Im vierten Quartal 2024 sank der Umsatz um 7 % auf 14,3 Milliarden USD. Dies ist ein besorgniserregender Rückgang, der die Herausforderungen widerspiegelt, mit denen Intel konfrontiert ist.

Die Bruttomarge fiel um 6,5 Prozentpunkte, was einen dramatischen Rückgang von 45,7 % auf 39,2 % bedeutet. Diese Zahlen sind alarmierend und zeigen, wie schnell das Unternehmen seine Erträge verliert. Auch die operative Marge verringerte sich von 16,8 auf 2,9 %.

Foto von Amr Taha™ auf Unsplash

Besonders besorgniserregend ist das Nettoergebnis, das im Vorjahr noch 2,7 Milliarden USD betrug. Jetzt verzeichnet Intel einen Verlust von 0,1 Milliarden USD. Diese Ergebnisse sind nicht nur enttäuschend, sondern werfen auch Fragen zur langfristigen Strategie des Unternehmens auf.

Ein Blick auf die verschiedenen Geschäftsbereiche

Die einzelnen Geschäftsbereiche von Intel zeigen wenig Lichtblicke. Im Bereich Client Computing, der für Intel am wichtigsten ist, sanken die Umsätze um 9 % auf 8 Milliarden USD. Im Segment Data Center und AI gab es einen Rückgang um 3 %, während nur das Netzwerk- und GE-Segment um 10 % wuchs, was jedoch die kleinste Sparte darstellt.

Das Intel Foundry-Geschäft, das als zukünftiger Wachstumstreiber betrachtet wurde, verzeichnete sogar einen Rückgang um 13 %. Diese Zahlen sind enttäuschend und lassen Zweifel an der Fähigkeit von Intel aufkommen, sich im Wettbewerb zu behaupten.

Ausblick und mögliche Übernahme

Die Aussichten für Intel bleiben düster, und viele Analysten sehen das Unternehmen als potenziellen Übernahmekandidaten. Trotz der schlechten Zahlen reagierte die Aktie zunächst positiv, da die Erwartungen noch schlechter waren. Der neue CEO betont, dass dies ein erster positiver Schritt sei, aber die Realität bleibt herausfordernd.

Intel muss sich auf die Verbesserung seiner Wettbewerbsposition konzentrieren und sein Produktportfolio vereinfachen. Doch ohne signifikante Änderungen wird es für das Unternehmen schwierig, aus dieser Krise herauszukommen.

Apple mit Licht und Schatten

Apple hat in seinem jüngsten Quartalsergebnis solide Zahlen vorgelegt, die die Erwartungen übertrafen. Der Umsatz stieg von 119 Milliarden USD auf 124,3 Milliarden USD, was ein starkes Wachstum darstellt. Ein Großteil dieses Wachstums kam jedoch aus den Dienstleistungen, was Fragen zur Nachhaltigkeit aufwirft.

Foto von Julian O’hayon auf Unsplash

Die Bruttomarge verbesserte sich von 54,8 % auf 58,3 %, und das Nettogewinn stieg von 33,9 Milliarden USD auf 36,3 Milliarden USD. Diese Ergebnisse sind beeindruckend, aber die Probleme in China werfen einen Schatten auf den Erfolg.

Herausforderungen in China

Die Probleme in China haben sich verschärft, insbesondere im iPhone-Geschäft. Apple erzielte hier nur 69,1 Milliarden USD, was unter den Erwartungen lag. Dies ist ein Rückgang im Vergleich zum Vorjahr, was darauf hindeutet, dass Apple Marktanteile an lokale Hersteller verliert.

Die neuen KI-Funktionen, die Apple eingeführt hat, konnten die Nachfrage nicht signifikant steigern. Der Umsatz in China fiel von 20,8 Milliarden USD auf nur noch 18,5 Milliarden USD. Dies ist ein alarmierendes Zeichen für die Abhängigkeit von diesem wichtigen Markt.

Regionale Unterschiede

Während Apple in China schwächelt, zeigt das Unternehmen in anderen Regionen wie den USA und Europa ein starkes Wachstum. Der Umsatz in den USA stieg von 50,4 Milliarden USD auf 52,7 Milliarden USD, und in Europa von 30,4 Milliarden USD auf 33,9 Milliarden USD. Japan zeigte sogar ein zweistelliges Wachstum, was die Relevanz dieses Marktes unterstreicht.

Diese regionalen Unterschiede sind wichtig für die zukünftige Strategie von Apple, da sie die Diversifizierung der Einnahmequellen vorantreiben müssen. Dennoch bleibt die Unsicherheit in China eine große Herausforderung.

Die Zukunft von Apple

Die aktuellen Entwicklungen zeigen, dass Apple weiterhin als sicherer Hafen gilt. Trotz der Herausforderungen in China bleibt das Vertrauen in die Marke stark. Dennoch wird die Bewertung des Unternehmens als hoch angesehen, und das Wachstumspotenzial ist begrenzt.

Apple muss nun neue Produkte und Innovationen auf den Markt bringen, um das Wachstum zu fördern. Die Erwartungen sind hoch, und die Anleger warten auf das nächste große Ding. Solange dies nicht geschieht, könnte die Aktie in einer stagnierenden Phase bleiben.

Insgesamt bleibt die Situation für Apple gemischt: starke Ergebnisse, aber auch erhebliche Herausforderungen, die nicht ignoriert werden können.

Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte

Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert.