Analyse
06:40 Uhr, 15.08.2025

Was spricht für einen Staatseinstieg bei INTEL?

Intel steht möglicherweise vor einer staatlichen Beteiligung: Wie Bloomberg berichtet, führt die US-Regierung unter Präsident Donald Trump Gespräche über den Erwerb eines Anteils an dem angeschlagenen Chiphersteller.

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  • Intel Corp.
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  • Intel Corp. - WKN: 855681 - ISIN: US4581401001 - Kurs: 23,860 $ (Nasdaq)

Ziel ist es, den strategisch bedeutsamen Konzern zu stabilisieren und den geplanten Ausbau der US-Halbleiterproduktion zu sichern. Die Intel-Aktie reagierte deutlich positiv.

Kern des Plans ist offenbar ein direkter Einstieg der US-Regierung zur finanziellen Stützung von Intels Halbleiterfabrik in Ohio. Der Konzern hatte dort einst angekündigt, den weltweit größten Fertigungsstandort für Chips zu errichten. Das Projekt gilt mittlerweile als gefährdet, nachdem der Bau zuletzt auf unbestimmte Zeit verschoben wurde.

Anfang der Woche fand ein Treffen zwischen Trump und Intel-Chef Lip-Bu Tan statt. Erst wenige Tage zuvor hatte der Präsident öffentlich den Rücktritt des Managers gefordert – mit Verweis auf dessen frühere Investitionen in chinesische Technologieunternehmen mit mutmaßlichen Verbindungen zur Volksbefreiungsarmee. Dass nun Gespräche über eine Kooperation stattfinden, lässt darauf schließen, dass Tan weiterhin im Amt bleiben wird.

Industriepolitik mit Kalkül

"Diskussionen über hypothetische Vereinbarungen sollten als Spekulation betrachtet werden, solange keine offizielle Mitteilung der Regierung vorliegt“, erklärte ein Sprecher des Weißen Hauses. Intel selbst lehnte eine Stellungnahme ab, betonte aber, man sei "tief verpflichtet, Präsident Trumps Bemühungen zur Stärkung der US-Technologie- und Fertigungsführerschaft zu unterstützen“.

Ein staatlicher Einstieg bei Intel wäre kein Einzelfall. Erst im Juli hatte das US-Verteidigungsministerium eine 400-Mio.-USD-Beteiligung am Seltenen-Erden-Produzenten MP Materials bekannt gegeben. Auch beim US-Stahlkonzern U.S. Steel sicherte sich die Regierung jüngst einen sogenannten „Golden Share“, um die Übernahme durch den japanischen Wettbewerber Nippon Steel abzusichern. Trump hat mehrfach betont, Schlüsselindustrien wie Halbleiter und kritische Rohstoffe stärker unter nationale Kontrolle bringen zu wollen.

Ziel könnte auch sein, wichtige Unternehmen wie Nvidia oder AMD dazu zu bringen, Intel künftig als bevorzugten Hersteller für seine Chips in den USA zu nutzen. Dafür müsste der Konzern aber erst einmal technologisch aufholen und modernste Fabriken bauen. Klar ist: Mit einer möglichen Beteiligung bei Intel würde Trump seinen industriepolitischen Kurs weiter verschärfen.

Fazit: Die Amerikaner brauchen Intel. Nvidia, AMD & Co. können vielleicht leistungsstarke Chips in ihren Büros designen, aber bauen können sie bislang nur taiwanesische Hersteller oder auch teilweise die Chinesen. Das ist ein großes Risiko für die Zukunft! Intel ist die Antwort darauf, dieses Problem zu lösen. Daher ist und bleibt der angeschlagene Chiphersteller weiterhin extrem wichtig für die USA, ähnlich wie Boeing oder US Steel. Die Intel-Aktie bleibt weiterhin eine heiße Turnaround-Spekulation.

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