Q-Cells: Retter in Sicht?

Bitterfeld-Wolfen/ Seoul (BoerseGo.de) - Die Krise in der deutschen Solarindustrie hat vergangene Woche auch den bislang erfolgreichsten Solarkonzern SMA Solar getroffen. Der Gewinn sei im zweiten Quartal um mehr als die Hälfte auf 29,9 Millionen Euro eingebrochen, teilte der weitgehend unbekannte Weltmarktführer für Solarwechselrichter vergangenen Donnerstag mit. An diesem Montag legte das Flagschiff Solarworld mit Hiobsbotschaften nach und vermeldete einen äußerst schwachen Halbjahresbericht mit einer negativen EBIT-Marge von 100,5 Prozent.

Sinkende Umsätze, ein negatives Ergebnis. Den schleichenden Niedergang hat der mittlerweile insolvente ehemalige Branchenprimus Q-Cells schon hinter sich. Nun können die Sachsen-Anhaltiner aber wieder neue Hoffnung schöpfen. Medienberichten zufolge scheint ein potenter Investor in Sichtweite. Eine koreanische Zeitung berichtete letzte Woche, dass zwischen dem koreanischen Mischkonzern Hanwha und Q-Cells fortgeschrittene Übernahmegespräche laufen. Am Wochenende hat die „Leipziger Volkszeitung“ nachgelegt und berichtet, dass bereits in dieser Woche ein offizielles Gebot vorgelegt werden könne. Die Aktie von Q-Cells reagierte am Montag mit einem erneuten Kurssprung um zeitweise 17 Prozent auf 0,156 Euro. Ein Sprecher des Q-Cells-Insolvenzverwalters Henning Schorisch wollte die Meldung auf Nachfrage der Nachrichtenagentur dpa nicht bestätigen, er sagte aber, es gebe mehrere Interessenten für Q-Cells.

Q-Cells hatte im April den Insolvenzantrag gestellt. Derzeit sind noch 1150 Mitarbeiter beim einstigen Weltmarktführer beschäftigt, 150 mussten das Unternehmen bereits verlassen. Der koreanische Mischkonzern Hanwha gehört zu den größten Unternehmen des Landes und kommt auf einen Jahresumsatz von 32 Milliarden US-Dollar.