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16:00 Uhr, 06.08.2010

Q-Cells Hoffnung auf erfolgreiche Neuausrichtung scheint nicht zu trügen

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Bitterfeld-Wolfen (BoerseGo.de) – Im Solarbereich scheint wieder kräftig die Sonne, die Krisenzeiten sind nach Einschätzung von Analysten überwunden. Von der allgemeinen Erholung im Solarsektor kann auch Q-Cells profitieren. Das Tec-DAX-Unternehmen wird am Donnerstag (12. August) seine Geschäftsbilanz zum zweiten Quartal lüften.

Dank eines harten Sanierungsprogramms dürfte Q-Cells erstmals seit einem Jahr wieder einen operativen Gewinn ausweisen, sagen Analysten. Die von dpa-AFX befragten Experten erwarten, dass sich der Umsatz auf fast 330 Millionen Euro wieder mehr als verdoppelt hat. Auch der operative Betriebsgewinn (EBIT) könnte wieder in den positiven Bereich gerückt sein. Die Analysten rechnen im Schnitt bei dieser Kennzahl mit knapp 14,2 Millionen Euro. Vor einem Jahr stand hier noch ein Fehlbetrag von 62,3 Millionen Euro in den Büchern. Dabei dürfte Q-Cells allerdings auch der schwächere Euro geholfen haben. Unterm Strich erwarten die Experte noch einmal einen leichten Verlust von 2 Millionen Euro. Der Grund: Die Verluste aus den zum Verkauf stehenden Technologietöchtern wirkt sich negativ aus. Die Töchter zählt das Management nicht mehr zum Kerngeschäft, sie tauchen deshalb nur noch im Nettoergebnis auf.

Vor einem Jahr sah es bei Q-Cells noch zappenduster aus, die Erlöse brachen weg. Das Unternehmen war damals von dem radikalen Wandel auf dem Solarmarkt komplett überrollt worden. Vor allem die Billig-Konkurrenz aus China machte Q-Cells zu schaffen. Zudem hielten sich die Käufer angesichts fallender Preise zurück. Die Konsequenz war, dass sich das Unternehmen umstrukturieren musste. Alte Produktionslinien wurden geschlossen, 500 Mitarbeiter mussten gehen. Unrentable Technologiebeteiligungen wurden abgeschrieben und stehen zum Verkauf. Parallel fuhr Q-Cells ein neues Produktionswerk in Malaysia hoch, um dort billiger produzieren zu können. Außerdem bietet Q-Cells seit dem zweiten Quartal eigene Module an. Das neue Geschäft soll dank des derzeit guten Umfeld für die Solarbranche auf Anhieb Gewinn erzielen.

Einige Analysten hoffen bereits auf eine optimistischere Prognose, wenn der Vorstand seine Quartalsbilanz vorlegt. Das Unternehmen selbst rechnet bislang im Gesamtjahr mit einem positiven operativen Ergebnis bei einem Umsatz von 1 bis 1,2 Milliarden Euro. Alles in allem bleibt es bei Q-Cells ein hartes Stück Arbeit wieder auf die Straße des Erfolgs zurückzukehren. Ein Analyst zeigt sich besorgt, angesichts der Tatsache, dass Q-Cells seine Zellen immer noch bis zu 15 Prozent teurer verkauft als die Konkurrenz aus Ostasien. Auch die Entwicklung der Nachfrage sei angesichts der Förderkürzungen nicht vorhersehbar, so der Experte.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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