Putin und Erdogan: Auf einmal best buddys?
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Klar ist, dass die Türkei und Russland unmittelbare gemeinsame Interessen haben:
- Die Türkei braucht dringend russisches Gas (2014 kamen 55 % der Lieferungen aus Russland).
- Ankara und Moskau wollen gemeinsam die TurkStream-Pipeline vorantreiben, um alternative Lieferwege zur Route über die Ukraine zu schaffen.
- Die Türkei will sich als strategischer Energieumschlagsplatz etablieren, um (noch mehr) Macht auf Europa ausüben zu können, während Russland dabei über TurkStream ein gewichtiges Wort mitreden will.
- Erdogan braucht die russische Geheimdienst-Expertise um sich an der Macht zu halten.
Auf der anderen Seite bleiben Russland und die Türkei jedoch im ganz großen Spiel weiterhin unerbittliche Gegner:
- In Syrien unterstützt Erdogan islamistische Kräfte, Putin verteidigt das säkuläre Regime.
- Russland steht weiterhin voll und ganz hinter den kurdische Separationsbewegungen.
- Die Türkei ist (immer noch) NATO Mitglied.
- Moskau sieht sich als die Schutzmacht des (orthodoxen) Westens und kann das aufziehende Kalifat Erdogan nicht gutheißen.
Das Verhältnis zwischen beiden Ländern ist also sehr ambivalent und die jüngste Annäherungen müssen meiner Meinung nach als taktisch eingestuft werden:
Russland hält seinen Erzfeind an der kurzen Leine weil er den Westen momentan für die größere Bedrohung hält, und die Türkei will ihre Position gegenüber dem Westen verbessern, indem sie diesem die geopolitische Abhängigkeit aufzeigt.
Von langer Dauer wird der Frieden bestimmt nicht sein. Oder doch?
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