Analysteneinschätzung
16:38 Uhr, 30.08.2017

ProSiebenSat.1: Strukturelle Veränderungen werden das TV-Werbegeschäft belasten

Die DZ Bank hat den fairen Wert für ProSiebenSat.1 wegen des gesenkten Ausblicks für die TV-Werbeerlöse von 35,00 auf 31,20 Euro reduziert, aber die Einstufung auf "Halten" belassen.

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Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die DZ Bank hat den fairen Wert für ProSiebenSat.1 wegen des gesenkten Ausblicks für die TV-Werbeerlöse von 35,00 auf 31,20 Euro zurückgenommen, aber die Einstufung auf "Halten" belassen.

Vor dem Hintergrund einer schwächeren Entwicklung des TV-Werbegeschäftes im bisherigen Verlauf von Q3/17 hat das Unternehmen den Gesamtjahres-Ausblick für die Entwicklung der Werbeerlöse zurückgenommen. Man erwartet jetzt, dass das Niveau des Vorjahres erreicht werden kann, nachdem bisher ein Anstieg der Werbeerlöse am unteren Rand der Spanne von 1,5 bis 2,5 Prozent erwartet worden war. Die Leistungsindikatoren (kumuliert) Werbeinselreichweite, Zuschauerquote (insbesondere ProSieben) und Bruttowerbeerlöse haben sich im bisherigen Verlauf von Q3/17 deutlich schwächer entwickelt.

Aufgrund der weiterhin positiven Entwicklung in den Segmenten Content Production & Global Sales sowie Digital Ventures & Commerce erwartet man weiterhin einen Anstieg des Konzernumsatzes für 2017 im hohen einstelligen Prozentsatzbereich. Das bereinigte EBITDA und der bereinigte Konzernüberschuss sollen das Vorjahrsniveau übertreffen können.

Nach Erachten der DZ Bank werden zunehmend strukturelle Veränderungen das TV-Werbegeschäft negativ beeinflussen. Die zunehmende Fragmentierung der Zuschauerschaft in Folge der wachsende Anzahl linearer und nichtlineare audiovisueller Dienste und die gleichzeitig Kosteninflationierung im Bereich massenattraktiver Inhalte dürfte, bei mittelfristig strukturell rückläufigen TV-Werbeerlösen zu Lasten der Ertragsmarge gehen. Die Analysten haben ihre Umsatz- und Ertragsprognose erneut reduziert und raten weiterhin dazu, die Aktie zu halten.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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