ProSiebenSat.1: "Gemischtwarenhandel" ohne klare Ausrichtung?
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Hannover (Godmode-Trader.de) - Trotz der angekündigten schwächeren Entwicklung im deutschen TV- Werbemarkt sowie den Rückgängen in den Bereichen Digital Entertainment und Content Production & Global Sales konnte die ProSiebenSat.1 Media AG im dritten Quartal vor dem Hintergrund einer weiterhin dynamischen Entwicklung im Bereich Digital Ventures & Commerce noch die Markterwartungen erfüllen.
Der als Ziel- und Steuerungsgröße für die Dividendenausschüttung bedeutende bereinigte Konzernüberschuss konnte nach neun Monaten um 6,4 Prozent (Q3: +1,0 %; H1 noch +9,4 %) auf 331 Mio. Euro verbessert werden.
Das eigene TV-Werbegeschäft „hat sich in den ersten sechs Wochen des vierten Quartals 2017 erwartungsgemäß positiv entwickelt“. Aufgrund eines zweistelligen prozentualen Umsatzrückgangs bei Content Production & Global Sales, der Fortsetzung der „strukturellen Herausforderungen“ im Segment Digital Entertainment sowie einem „geplanten stärkeren Anstieg der Programmkosten“ im Segment Broadcasting German-speaking soll das adjusted EBITDA und der beeingigte Überschuss im Konzern im vierten Quartal 2017 unterhalb der jeweiligen Vergleichswerte verbleiben.
Entsprechend wurde der Finanzausblick für 2017 nach unten angepasst. Statt eines Umsatzanstieges „im hohen einstelligen Bereich“ wird nun ein Plus „im mittleren einstelligen Prozentbereich“ erwartet. Wurde beim recurring EBITDA sowie beim bereinigten Konzernüberschuss bisher erneut das Übertreffen des Vorjahresniveaus prognostiziert, wird „nun mit einer moderateren Ergebnisverbesserung als zuvor“ gerechnet, wobei die jeweiligen Vergleichswerte leicht übertroffen werden sollen.
ProSiebenSat.1 habe zwar im dritten Quartal die bereits im Vorfeld gedämpften Markterwartungen erfüllen können, so NordLB-Analyst Holger Fechner. Doch anders als noch Ende August verkündet, seien nun die bisherigen Geschäftsziele für das Gesamtjahr trotz eines wieder erwartungsgemäß positiveren TV-Werbegeschäfts im bisherigen Verlauf des vierten Quartals nach unten revidiert worden, was die Unsicherheiten über die weitere Entwicklung des Medienkonzerns erhöht habe.
Der Kritik, ein „Gemischtwarenhandel“ ohne klare Ausrichtung zu sein, sei der Konzern bereits mit der Ankündigung der Überprüfung der Konzernstruktur und bestimmter Portfoliomaßnahmen entgegen getreten. Vor dem Hintergrund der eingetrübten Aussichten und einer geringeren als bisher erwarteten Wachstumsdynamik rate er nun zum „Verkaufen“ (bisher: „Kaufen“) der Aktie, bei einem Kursziel von 23,00 Euro, so Fechner.
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