ProSiebenSat.1: DZ Bank hat Zweifel an Unternehmenszielen

Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die DZ Bank hat den fairen Aktienwert für ProSiebenSat.1 von 40,50 auf 41,00 Euro angehoben, die Einstufung aber auf „Verkaufen" belassen.

Anlässlich des Kapitalmarkttages am 15. Oktober hat der Medienkonzern seine mittelfristige Prognose für Umsatz und recurring EBITDA angehoben. Das Management will den Umsatz gegenüber 2012 um 1,85 Mrd. Euro auf rund 4,2 Mrd. Euro steigern. Bisher war ein Anstieg um 1 Mrd. Euro auf knapp 3,4 Mrd. Euro bis 2018 angepeilt worden. Zum geplanten Wachstum sollen alle Bereiche beitragen. Das recurring EBITDA soll sich bis 2018 um 350 Mio. Euro auf rund 1,1 Mrd. Euro erhöhen (Konsens: 1,11 Mrd. Euro). ProSiebenSat.1 hatte zuvor einen Anstieg des konzernweiten recurring EBITDA um 200 bis 250 Mio. Euro gegenüber 2012 prognostiziert.

In der Erhöhung spiegele sich auch die Erwartung eines weiteren Ergebniswachstums im deutschsprachigen Free TV-Segment bei stabilen hohen Margen wider, schreibt die DZ Bank. Angesichts der strukturellen Herausforderungen durch Online-Video und sinkender Zuschauerzahlen sei es aber zu bezweilfeln, dass die Marge im Free-TV-Geschäft gehalten werden kann. ProSiebenSat.1 erwarte höhere Ergebnisbeiträge aus den Segmenten D & A, was angesichts des harten Wettbewerbsumfelds vor allem im Reisegeschäft sehe man hier erhebliche operative Risiken, so die Analysten.

Die Anhebung der Prognose stelle angesichts der jüngsten Zukäufe keine Überraschung dar. Im Hinblick auf die bislang wettbewerbslose oligopolistische Marktstruktur im werbefinanzierten Free-TV-Geschäft seien erhebliche strukturelle Herausforderungen zu erkennen. Daher werde die mittelfristige Entwicklung etwas weniger optimistisch eingeschätzt.