Fundamentale Nachricht
13:29 Uhr, 04.01.2016

Preissprünge am Ölmarkt

Eine Zuspitzung der Beziehungen zwischen Saudi-Arabien und dem Iran hat die Anleger am Ölmarkt verunsichert. Die insgesamt äußerst niedrigen Preise legten am Montag wieder etwas zu.

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New York/ London (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise starteten mit Gewinnen von bis zu 2 Prozent in das neue Jahr. Brent stieg in der Spitze auf 38,50 US-Dollar je Barrel, WTI auf 38,30 US-Dollar je Barrel. Mittlerweile handeln beide Ölsorten allerdings wieder unter der Marke von 38 US-Dollar/Barrel, liegen aber dennoch weiterhin mit jeweils knapp 0,75 Prozent im Plus. Als Auslöser der Preissprünge werden die zunehmenden Spannungen zwischen Saudi-Arabien und dem Iran herangeführt.

Saudi-Arabien hat am Sonntagabend nach einem Angriff auf die saudische Botschaft in Teheran angekündigt, die diplomatischen Beziehungen zu dem Erzrivalen Iran abzubrechen und die iranischen Botschaftsangehörigen zum Verlassen des Landes aufgefordert. Hintergrund des Angriffs auf die Botschaft waren Proteste gegen die Hinrichtung eines schiitischen Geistlichen und 46 weiterer Männer in Saudi-Arabien. Es handelt sich um die schwerwiegendste Krise der diplomatischen Beziehungen seit den 1980er Jahren. Der Iran versteht sich als Schutzmacht der Schiiten in der Region, während in Saudi-Arabien eine besonders strenge Auslegung des sunnitischen Islam praktiziert wird.

In der Region rund um den Persischen Golf wer den knapp 30 Prozent des weltweiten Ölangebots gefördert. „Eine direkte militärische Auseinandersetzung der beiden Hegemonialmächte des Mittleren Ostens hätte gravierende Auswirkungen auf das globale Ölangebot“, erläutert die Commerzbank. Eine gewisse Risikoprämie auf den Ölpreis sei daher gerechtfertigt, selbst wenn nach wie vor deutlich zuviel Öl auf dem Markt sei.

Gedeckelt wurde der Preisauftrieb am Ölmarkt von den schwachen Stimmungsdaten aus China. Der chinesische Aktienhandel ist nach deutlichen Kursrückgängen für den Rest des Tages ausgesetzt worden.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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