Fundamentale Nachricht
13:11 Uhr, 18.01.2017

Preissetzungsmacht der OPEC am Ölmarkt bleibt gering

Insgesamt wird mit den Kürzungsbeschlüssen der OPEC und einiger Nicht-OPEC-Staaten das Überangebot auf dem globalen Ölmarkt abgebaut. Es ist laut Experten allerdings fraglich, in welchem Ausmaß diese Entwicklung in diesem Jahr weitergeht.

Erwähnte Instrumente

  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 54,655 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Kursstand: 52,435 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

New York/ London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise sind am Mittwoch zunächst gestiegen, drehten am Vormittag aber ins Minus. Ein Barrel Brent Crude Oil kostete am Mittag 54,88 US-Dollar und damit 1,05 Prozent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate schmolz um 1,2 Prozent auf auf 52,65 US-Dollar.

Nach Einschätzung der DekaBank glauben die Ölmarktteilnehmer noch daran, dass die im Dezember beschlossenen Drosselungen der Fördermengen von OPEC und einiger Nicht-OPEC-Staaten weitgehend eingehalten werden. Auch das Nicht-OPEC-Mitglied Russland sei dabei, seinen Teil zur Kürzung beizutragen.

Nach eigenen Angaben haben die OPEC-Mitglieder bereits 60 bis 70 Prozent ihrer Kürzungen umgesetzt. Zugleich steigen allerdings die Ölexporte aus dem Irak auf neue Rekordniveaus, und auch die Ölfördermengen in Libyen und Nigeria, die beide von der Fördermengenkürzung ausgenommen sind, gehen nach oben.

Derweil steigt die globale Ölnachfrage weiterhin moderat. Insgesamt wird mit den Kürzungsbeschlüssen das Überangebot auf dem globalen Ölmarkt abgebaut. Es sei allerdings fraglich, in welchem Ausmaß diese Entwicklung in diesem Jahr weitergehe, schreiben die DekaBank-Analysten. Denn zum einen seien Zweifel an der Einhaltung der Vereinbarung zur Produktionskürzung zwischen den OPEC- und den Nicht-OPEC-Ländern angebracht.

Zum anderen komme hinzu, dass Donald Trump angekündigt habe, bestehende Beschränkungen bei der Förderung von fossilen Energieträgern in den USA aufzuheben. Dies spreche dafür, dass die US-Fracking-Produktion nur noch durch den Wirtschaftlichkeitsaspekt begrenzt werde. In diesem Umfeld könnten die US-Öl-Unternehmen sogar von einem durch die OPEC-Drosselung erzeugten Ölpreisanstieg profitieren. Sie würden ihre Förderung und damit das Ölangebot ausweiten und den Ölpreisanstieg damit deckeln. Die Preissetzungsmacht der OPEC am Ölmarkt bleibe also gering.

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

Mehr Experten