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12:12 Uhr, 07.09.2020

Preisdruck am Ölmarkt

Am Ölmarkt schwächt sich die Nachfrage ab. Dazu gibt es viele Signale. Gleichzeitig weitet sich das Angebot wieder aus.

Erwähnte Instrumente

  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Kursstand: 39,17900 $/bbl. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 41,96100 $/bbl. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

New York/ London (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise stehen auch zu Wochenbeginn unter Druck, nachdem Saudi-Arabien angekündigt hat, seine offiziellen Verkaufspreise für die meisten Rohölsorten für Oktober-Lieferungen zu senken, um die Nachfrage nach seinem Rohöl zu steigern. Es wäre der zweite Monat in Folge, in dem Riad die Preise senkt. Die Ankündigung ruft Erinnerungen an den Preiskrieg mit Russland Anfang März wach, der desaströse Auswirkungen auf die Preise ausübte, noch bevor die Corona-Krise den Preisabfall beschleunigte. Nur mit dem Unterschied, dass die aktuelle Preissenkung eine Folge der Nachfrageschwäche ist und kein politisches Stilmittel, um Marktanteile abzugreifen wie seinerzeit im Frühjahr.

Ein Barrel der Nordseesorte Brent kostete zuletzt wieder weniger als 42 US-Dollar. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) konnte sich nach dem Tief in der Nacht zunächst etwas erholen, ließ zuletzt aber wieder deutlicher Federn. WTI kostet aktuell nur knapp mehr als 39 Dollar/Barrel. Im Vergleich zu Freitag immer noch ein Preisrückgang um fast ein Prozent.

So hat Riad für nach Asien gelieferten arabischen Leichtsorten den Preis um 1,40 Dollar je Barrel gesenkt, so dass der Referenzpreis um 0,5 Dollar/Barrel unterschritten wurde. Der Verkaufspreis für Arabian Light nach Europa und in die USA wurde ebenfalls um 0,2 Dollar je Barrel bzw. 0,6 Dollar je Barrel zurückgenommen.

Daten des chinesischen Zolls zufolge sind die Rohölimporte in die Volksrepublik im August gegenüber dem Vormonat auf 47,5 Mio. Tonnen pro Tag zurückgegangen (tiefster Stand seit April), da sich der Bedarf aufgrund von Kapazitätsengpässen der Lagerbestände und Preiserholungen abgeschwächt hat. Die Nachfrageverlangsamung trifft den Markt zu einer Zeit, in der die OPEC+ ihr Angebot wieder erhöht hat. Zugleich sind die Netto-Exporte von Ölprodukten aus China mit 2,32 Mio. Tonnen auf den höchsten Stand seit April gestiegen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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