Positive Wertentwicklung bei negativen Renditen?
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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Die Rendite von deutschen Bundesanleihen ist mittlerweile tief im negativen Bereich angekommen. Ein Investor muss sein Geld mittlerweile für Dekaden anlegen, um sich noch eine positive Rendite über die gesamte Laufzeit sichern zu können. Was den Finanzminister erfreut, ist für Anleger natürlich eine deprimierende Erfahrung. Doch ganz so trübe muss es nicht aussehen: Es gibt auch in Zeiten von Zinsen unter null noch Strategien, um dem negativen Vorzeichen ein Schnippchen zu schlagen, wie die Finanzexperten der DWS in einer Publikation aus der Reihe „Chart der Woche“ schreiben.
Die Experten analysieren, welche Wertentwicklung man erwarten kann, wenn man eine Bundesanleihe kauft und diese nicht bis zur Endfälligkeit, sondern nur genau ein Jahr lang hält. „So wird in zwölf Monaten aus einer zehnjährigen Anleihe, die aktuell bei minus 0,4 Prozent rentiert, eine Anleihe mit neun Jahren Restlaufzeit. Letztere handeln bei minus 0,49 Prozent, weshalb man beim Verkauf einen Kursgewinn erzielen kann, der die negative Rendite überkompensieren würde“, so die DWS-Finanzexperten.
Diese Berechnung sei natürlich in hohem Maße davon abhängig, wohin sich die Renditen in einem Jahr bewegten, heißt es weiter. „Für unsere Betrachtung haben wir unterstellt, dass sich die gesamte Renditekurve für zwölf Monate nicht vom Fleck bewegt. Diese Hypothese ist zwar unrealistisch, man kann jedoch unterstellen, dass die Renditen sowohl steigen als auch fallen können, womit das Ergebnis der Berechnung schlechter, oder aber eben auch besser ausfallen könnte“, so die DWS-Experten.
Funktioniere diese theoretische Betrachtung auch in der Praxis? Hier lohne sich ein Blick nach Japan. Dort seien die Renditen für zehnjährige Staatsanleihen im Februar 2016 in den negativen Bereich gefallen. Im Durchschnitt handelten Anleihen mit zehn Jahren Restlaufzeit seither bei einer mageren Rendite von gerade einmal 0,011 Prozent. Gemäß ICE Data Services wiesen Indizes, die sieben- bis zehnjährige japanische Staatsanleihen abbildeten, eine durchschnittliche jährliche Wertentwicklung von 0,46 Prozent seit Februar 2016 aus, heißt es weiter.
„Man sieht also, dass Strategien, welche die Steilheit der Renditestrukturkurve ausnutzen, auch in der Praxis funktioniert haben“, betont Johannes Müller, Head of Macro Research bei der DWS. Stelle sich abschließend noch die Frage, wer die Zeche dafür zahle? Anleger, die kurzlaufende Anleihen hielten, müssten zusätzlich zur negativen Rendite auch noch Kursverluste verkraften, heißt es abschließend.
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