Portugal: "Nicht geeignet für ein Investment"

London/ Lissabon (BoerseGo.de) – Erneuter Schock für die Finanzmärkte: Die europäische Schuldenkrisen-Spirale dreht sich immer schneller. Die Ratingagentur Moody's hat die langfristigen Staatsanleihen von Portugal in einem Rutsch um vier Stufen von "Baa1" auf "Ba2" und damit auf Ramsch-Niveau abgestuft. Diese Anleihen gelten damit nun als "nicht geeignet für ein Investment". Der Ausblick sei auf "negativ" belassen worden, teilte Moody's am Dienstag in London mit. Das Kurzfristrating reduzierte Moody's ebenfalls.

Die Agentur begründete ihre Entscheidung mit dem gestiegenen Risiko, dass Portugal vor der Rückkehr an den Kapitalmarkt ein zweites Hilfspaket beantragen müsse. Es gebe größere Bedenken, dass das Land nicht in der Lage sein werde, die mit der EU und dem IWF vereinbarten Defizitziele zu erreichen. Zudem nehme die Wahrscheinlichkeit zu, dass eine Einbeziehung des privaten Sektors die Voraussetzung für das Zustandekommen eines solchen Pakets wäre.

Portugals Regierung teilte am Abend mit, die Herabstufung verdeutliche die Anfälligkeit der portugiesischen Wirtschaft in der Schuldenkrise. Zugleich versicherte sie, es werde alles getan, um die verschärften Sparanstrengungen zu bewältigen.

An den Devisenmärkten gab der Euro nach dieser Meldung nach. Die Gemeinschaftswährung kostete zuletzt 1,4411 US-Dollar. Zuvor hatte der Euro noch bei knapp 1,4485 Dollar notiert.