PORSCHE/VW - Brechen nach der Prognosesenkung alle Dämme?
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Der Sportwagenhersteller Porsche AG hat am Freitagabend eine erneute Senkung seiner Gewinnprognose bekanntgegeben. Hintergrund sind unter anderem Sonderbelastungen in Höhe von rund 1,8 Mrd. EUR, die sich mit früheren Kosten auf insgesamt 3,1 Mrd. EUR summieren. Diese stehen im Zusammenhang mit Änderungen der Produktstrategie wegen des verzögerten Hochlaufs der Elektromobilität: "Die bisher vollelektrisch geplante neue SUV-Baureihe oberhalb des Cayenne wird marktbedingt bei Markteinführung zunächst ausschließlich als Verbrenner und Plug-in-Hybrid angeboten", teilte Porsche mit. Modelle mit Verbrennungsmotor und Plug-in-Hybride wie der Panamera und der Cayenne sollen außerdem nun "bis weit in die 2030er Jahre erhältlich sein". Dabei sind auch weitere Nachfolgemodelle geplant. Im Gegenzug soll die Markteinführung bestimmter vollelektrischer Fahrzeugmodelle erst später als bisher geplant erfolgen. Vor allem soll die neue Plattform für Elektrofahrzeuge für die 2030er Jahre "neu terminiert" werden, heißt es.
Als Folge erwartet Porsche für das laufende Jahr nur noch eine operative Umsatzrendite von leicht positiv bis 2 %. Zuvor hatte das Management eine Marge von 5 bis 7 % angepeilt. Auch die Dividende soll im laufenden Jahr "erheblich geringer ausfallen". Die langfristige Zielspanne der Umsatzrendite wurde ebenfalls deutlich angepasst – von bislang 15 bis 17 % auf nur noch 10 bis 15 % für den Zeitraum 2026 bis 2030.
Volkswagen nimmt Abschreibung auf Porsche-Firmenwert vor
Die Auswirkungen betreffen auch die Konzernmutter Volkswagen. Aufgrund der gesenkten Prognosen und der Aufgabe des konzerninternen Fahrzeugprojekts schreibt Volkswagen den Firmenwert (Goodwill) der Porsche AG um rund 3 Mrd. EUR ab. Zusätzlich entsteht ein einmaliger negativer Ergebniseffekt von rund 2,1 Mrd. EUR. Insgesamt summieren sich die Belastungen im operativen Gewinn von Volkswagen auf etwa 5,1 Mrd. EUR im laufenden Geschäftsjahr.
Infolge dessen senkt der Volkswagen-Konzern seine operative Umsatzrendite-Prognose für 2025 auf 2 bis 3 % (zuvor: 4 bis 5 %). Der Netto-Cashflow im Automobilbereich soll nur noch bei rund 0 Mrd. EUR liegen, die Nettoliquidität bei etwa 30 Mrd. EUR. Der Umsatz soll hingegen auf Vorjahresniveau bleiben. Die Abschreibung auf den Porsche-Firmenwert wird bei der Dividendenbemessung im nächsten Jahr nicht berücksichtigt.
Die Porsche Automobil Holding SE, die große Beteiligungen an Volkswagen und dem Sportwagenbauer Porsche hält, passte ihre Prognose in der Folge ebenfalls an: Im Geschäftsjahr 2025 soll das angepasste Konzernergebnis nach Steuern nun nur noch 0,9 bis 2,9 Mrd. EUR betragen, statt der bisher erwarteten 1,6 bis 3,6 Mrd. EUR.
Der Sportwagenbauer Porsche befindet sich seit mehreren Quartalen in schwierigem Fahrwasser. Der Gewinn im ersten Halbjahr war um 71 % auf 718 Mio. EUR eingebrochen. Absatzprobleme insbesondere in China und den USA sowie höhere Zölle in den USA belasteten das Geschäft. In der Folge plant Porsche nun ein weiteres Sparprogramm und Stellenabbau in der Region Stuttgart. Auch im Vorstand kam es zuletzt zu personellen Veränderungen.
Fazit: Wer gehofft hatte, dass das Schlimmste bei Volkswagen und Porsche bereits überstanden sei und die Börse die negativen Entwicklungen zum größten Teil bereits eingepreist haben, sieht sich getäuscht. Immerhin spricht Porsche-Chef Oliver Blume vom "finalen Schritt in der Neuausrichtung unserer Produktstrategie". Am Montag geht es im vorbörslichen Handel mit den Papieren der Autobauer weiter deutlich abwärts. Die Chancen auf eine längerfristige Bodenbildung sind gleichwohl weiter intakt, solange die Porsche-AG-Vorzugsaktie das Tief von Ende Juni bei knapp 40 EUR und die Volkswagen-Vorzugsaktie das April-Tief bei rund 82 EUR nicht unterschreiten.



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