Analyse
11:20 Uhr, 08.08.2023

PORSCHE SE – Nettoverschuldung weiter reduziert

Die Dachgesellschaft von VW und dem Sportwagenhersteller Porsche hat im laufenden Jahr bislang einen Gewinnrückgang hinnehmen müssen. Die Jahresziele wurden dennoch bestätigt.

Erwähnte Instrumente

  • Porsche Automobil Holding SE - WKN: PAH003 - ISIN: DE000PAH0038 - Kurs: 51,560 € (XETRA)

Da die Porsche SE kein eigenes operatives Geschäft hat, sondern als Investment-Holding fungiert, werden die Ergebniskennziffern maßgeblich vom Ergebnis bei den beiden wichtigsten Beteiligungen VW und Porsche geprägt.

VW erwirtschaftete im ersten Halbjahr ein Konzernergebnis in Höhe von 8,52 (VJ 10,66) Mrd. EUR (ich hatte an dieser Stelle über die VW-Zahlen berichtet). Auf die Porsche SE, die nach wie vor 31,9 Prozent am Grundkapital der Wolfsburger hält, entfielen 2,37 (VJ 3,82) Mrd. EUR. Die Porsche AG, an der 25 Prozent gehalten werden, steuerte 112 Mio. EUR zum Ergebnis bei (mein Kollege Oliver Baron ging hier auf das Halbjahresergebnis von Porsche ein).

Der Beitrag der übrigen Portfoliobeteiligungen ist vernachlässigbar, so dass sich das Beteiligungsergebnis der Porsche SE zum 30. Juni auf 2,47 (VJ 3,85) Mrd. EUR stellte. Das Nettoergebnis ging deutlich stärker von 7,98 auf 1,80 Mrd. EUR zurück. Dies lag vor allem daran, dass das Vorjahresergebnis durch einen Sondereffekt in Höhe von 4,03 Mrd. EUR aus dem Erwerb von VW-Vorzugsaktien positiv beeinflusst wurde. Das Ergebnis je Porsche SE-Vorzugsaktie lag bei 7,54 (VJ 12,58) Euro.

Verschuldung zurückgeführt

Durch den Erwerb der Porsche-Stammaktien hat sich die Porsche SE im letzten Jahr mit 7,1 Mrd. EUR verschuldet. Die hohe Verschuldung wird immer wieder als Grund dafür angeführt, dass die Porsche SE-Vorzugsaktie an der Börse ein Mauerblümchen-Dasein führt und weit unter ihrem inneren Wert notiert. Wir hatten darüber bereits des Öfteren berichtet, zuletzt an dieser Stelle.

Der Fokus der Marktteilnehmer liegt bei der Porsche SE deshalb auch meistens mehr auf der Entwicklung der Nettoverschuldung als auf der Ergebnisentwicklung. Und diesbezüglich gibt es Erfreuliches zu vermelden, denn die Nettoverschuldung wurde zum Ende des ersten Halbjahres von 6,7 Mrd. EUR per 31. März 2023 auf 5,4 Mrd. EUR zurückgeführt. Darin ist jedoch noch nicht die Dividendenzahlung in Höhe von rund 0,8 Mrd. EUR enthalten, die erst am 5. Juli ausbezahlt worden ist.

Für das gesamte Geschäftsjahr 2023 geht der Vorstand unverändert von einem Gewinn bei der Porsche SE in Höhe von 4,5 bis 6,5 (VJ 4,7) Mrd. EUR aus. Für die Nettoverschuldung wird ein Wert zwischen 6,1 und 5,6 (VJ 7,1) Mrd. EUR angestrebt.

Fazit: Großartige Überraschungen sind im Halbjahresbericht der Porsche SE nicht auszumachen. Wichtig ist, dass das Unternehmen beim Schuldenabbau wie geplant vorankommt. Die Vorzugsaktie dümpelt mit 51,30 Euro in der Nähe ihres Jahrestiefs von 49,50 Euro herum. Kurzfristig sind keine Impulse in Sicht, die die Aktie anspringen lassen könnten. Aufgrund des nach wie vor hohen Discounts auf den inneren Wert halte ich das Papier mittel- bis langfristig aber nach wie vor für interessant.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Ergebnis je Aktie in EUR 15,31 17,62 18,12
KGV 3 3 3
Dividende je Aktie in EUR 2,56 2,70 2,85
Dividendenrendite 4,99 % 5,26 % 5,55 %

*e = erwartet

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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