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11:06 Uhr, 06.09.2022

Platin: WPIC hebt Angebotsüberschussprognose an

Der World Platinum Investment Council (WPIC) hat seine Prognose für den diesjährigen Angebotsüberschuss am globalen Platinmarkt infolge einer deutlich schwächeren Investmentnachfrage auf 974.000 Unzen angehoben.

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Der World Platinum Investment Council (WPIC) hat seine Prognose für den Angebotsüberschuss am globalen Platinmarkt in diesem Jahr auf 974.000 Unzen erhöht. Damit würde er nur noch gut 100.000 Unzen unter dem rekordhohen Überschuss des Vorjahres liegen. Zuvor erwartete der WPIC für 2022 noch einen Überschuss von 627.000 Unzen, wie die Analysten der Commerzbank in der heutigen Ausgabe von „Rohstoffe Aktuell“ schreiben.

Grund für die Aufwärtsrevision sei eine deutlich schwächere Investmentnachfrage. Diese soll wegen der kräftigen ETF-Abflüsse und rückläufiger Börsenbestände mit minus 565.000 Unzen sogar stark negativ sein. Bislang sei der WPIC von einem wenn auch nur leicht positiven Beitrag der Investmentnachfrage von 104.000 Unzen ausgegangen, heißt es weiter.

„Der negative Einfluss auf die Gesamtnachfrage summiert sich somit auf knapp 670.000 Unzen, die deswegen 8,6 Prozent niedriger ausfallen soll als bislang erwartet. Die Nachfrage aus der Automobilindustrie wurde vom WPIC etwas niedriger eingeschätzt, die Nachfrage aus der übrigen Industrie und nach Schmuck dagegen etwas höher“, so die Commerzbank-Analysten.

Das Platinangebot solle ebenfalls 3,4 Prozent niedriger ausfallen als bislang erwartet, wofür ein geringeres Recycling in der Automobilindustrie und ein geringeres Minenangebot verantwortlich seien. Beim Recycling machten sich die schwächeren Neuwagenverkäufe aufgrund der anhaltenden Chipknappheit sowie des Ukraine-Krieges dämpfend bemerkbar. Die stärker rückläufige Minenproduktion sei auf Südafrika und Nordamerika zurückzuführen, während die Prognose für Russland etwas nach oben revidiert worden sei, heißt es weiter.

„Das geringere Platinangebot kann den massiven Rückgang bei der Nachfrage aber bei weitem nicht kompensieren. Der Platinpreis legte gestern dennoch um 1,5 Prozent auf 850 US-Dollar je Feinunze zu, nachdem er letzte Woche auf ein Zweijahrestief von rund 820 US-Dollar je Feinunze gefallen war“, so die Commerzbank-Analysten.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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