PIMCO: Gold hat weiteres Aufwärtspotenzial
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New York (Godmode-Trader.de) - Gold hat in der Krise großen Zuspruch erfahren - angetrieben durch rekordtiefe Zinsen in vielen Regionen, Inflationssorgen, sowie anziehende Staatsverschuldung. So zog die Nachfrage der Finanzinvestoren und ETF-Anleger merklich an. Der Kursrutsch auf unter 2.000 US-Dollar/Feinunze deutet darauf hin, dass viele Investoren jetzt vorsichtiger geworden sind.
Die Experten der Investmentgesellschaft PIMCo glauben dennoch, dass Gold selbst auf dem aktuell hohen Niveau über 1.900 Dollar/Unze weiterhin attraktiv bewertet ist. „Unsere Einschätzung beruht auf der Annahme, dass zwar viele Faktoren den Goldpreis beeinflussen, aber nur einer mehrheitlich im letzten Jahrzehnt Preisbewegungen erzwungen hat: die Veränderungen der realen (d.h. inflationsbereinigten) Rendite von Staatsanleihen, schreibt Nicholas Johnson, Portfolio-Manager bei PIMCO, auf dem Blog der Investmentgesellschaft. „Wie wir bereits früher geschrieben haben, hat Gold naturgemäß im Wesentlichen eine Realrendite von Null; so wie die Währungsbewegungen durch reale Renditedifferenzen angetrieben werden, sollte dies auch für den Goldpreis gelten“.
Das Bewertungsmodell von PIMCO basiert somit auf der inflationsbereinigten Realrendite von US-Staatsanleihen und berechnet auch einen realrenditebereinigten Goldpreis. „Seit etwa 2006 wird Gold wie ein Vermögenswert mit einer realen Laufzeit von fast 30 Jahren gehandelt. Aus einer Marktperspektive würde man erwarten, dass die Anleger bei steigenden Realrenditen von US-Staatsanleihen diese Vermögenswerte geringfügig bevorzugen und aus Gold in US-Treasuries und inflationsgeschützte Schatzanweisungen (TIPS) umsteigen würden. Der Goldpreis dürfte dabei sinken. Umgekehrt würden die Goldpreise tendenziell steigen, wenn die Realrenditen der US-Schatzpapiere fallen“, so Johnson.
In den letzten 15 Jahren habe sich der realrenditebereinigte Goldpreis mit einigen Ausnahmen in einer engen Bandbreite bewegt. Die erste Ausnahme sei nach der Einführung von ETFs für Gold im Jahr 2004 erfolgt, nachdem den Anlegern ein neuer Weg für den Marktzugang eröffnet worden war, der einen neuen, höheren Clearingpreis für den realrenditebereinigten Goldpreis erzeugt habe. Die zweite Ausnahme war die Zeit nach der Finanzkrise, als sich die Anleger in Gold verliebt hatten. Gegenwärtig werde Gold am unteren Ende der Bandbreite nach 2004 gehandelt. „Wir halten es jedoch für wahrscheinlich, dass sich sein realrenditebereinigter Preis innerhalb dieses Bandes nach oben bewegen könnte, da die jüngste starke Performance von Gold ähnlich wie nach der Finanzkrise von 2008 mehr Interesse am Markt weckt“, meint der PIMCO-Rohstoffspezialist.
Trotz des jüngsten Höhenflugs der Goldpreise bleibt Johnson und sein Team der Ansicht, dass Gold vor dem Hintergrund der historisch niedrigen Realzinsen nach wie vor attraktiv, „man könnte sogar sagen billig“, bewertet ist. Das Hauptrisiko besteht ihm zufolge darin, dass die Realzinsen steigen, was Gold relativ unattraktiver macht. Bei den aktuellen Bewertungen gebe es jedoch ein gewisses Polster gegen diese Annahme, da der realzinsbereinigte Goldpreis in den letzten 15 Jahren am unteren Ende seiner Spanne gelegen habe. Somit eröffne sich noch Spielraum für weitere Gewinne.
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