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16:50 Uhr, 21.03.2019

Peking beruhigt: Alles halb so dramatisch

Im Februar waren die Ausfuhren Chinas so kräftig eingebrochen wie seit über drei Jahren nicht mehr, während die Importe den dritten Monaten in Folge schrumpften. Das signalisierte eine kräftige Konjunkturabkühlung.

Peking (Godmode-Trader.de) - China befindet sich in einem Handelsstreit mit den USA, der die Konjunktur und zuletzt vor allem den Außenhandel belastete. Im Februar waren die Ausfuhren so kräftig eingebrochen wie seit über drei Jahren nicht mehr, während die Importe den dritten Monat in Folge sanken.

Nun ist Peking den Befürchtungen eines zu starken Abschwungs entgegengetreten. Sowohl die Importe als auch die Exporte hätten sich in der ersten März-Hälfte wieder erholt, sagte laut Reuters ein Sprecher des Handelsministeriums am Donnerstag in Peking. Ingesamt sei der Außenhandel im ersten Quartal stabil.

Im Schlussquartal 2018 ist die chinesische Wirtschaft nach offiziellen Zahlen um 6,4 Prozent gewachsen. Damit hat die Dynamik in der zweiten Jahreshälfte weiter nachgelassen. 2018 wuchs die Volksrepublik insgesamt um 6,6 Prozent und damit etwas weniger als 2017. Die Regierung rechnet in diesem Jahr mit einem Anstieg des Bruttoinlandsproduktes von 6,0 bis 6,5 Prozent - es wäre das kleinste Plus seit rund drei Jahrzehnten.

Die Führung in Peking stemmt sich gegen die Abschwächung und hat mit der Ankündigung umfangreicher Steuererleichterungen (Mehrwertsteuer) ab dem 1. April und weniger Sozialversicherungsabgaben für Unternehmen ab dem 1. Mai reagiert, um die Wachstumseinbußen abzumildern. Auch weitere Impulse wie neue Senkungen der Mindestreservesätze seien möglich, hieß es. Damit einher geht freilich auch die Sorge vieler Marktteilnehmer vor erneuten schuldenfinanzierten Wachstumsmodells. 


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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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