Palladium: A new star is born

London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Das im Grunde für den Rohstoffmarkt verlorene Jahr 2018 hält eine Überraschung bereit: Palladium. Im vergangenen Jahr ging es um fast 20 Prozent nach oben. Kein anderes, bekannteres Metall kann da auch nur entfernt mithalten. Gold, Silber, Platin & Co, haben im Vergleich unterirdisch abgeschnitten.

Jüngst hat Palladium ein neues Rekordhoch bei 1.344 US-Dollar/Unze erreicht. Damit setzte sich das Edelmetall weiter vom Goldpreis nach oben ab. Dennoch könnte sich der Aufwärtstrend bei Palladium weiter fortsetzen.

Verwunderlich in diesem Zusammenhang ist, dass der Preis auch nicht abrutschte, als der Zollkrieg zwischen den USA und China im vergangenen Jahr eskalierte. Denn anders als Gold profitiert Palladium nicht von geopolitischen Zuspitzungen und Krisen. Das Metall wird mehrheitlich von der Automobilindustrie nachgefragt. Doch diese ist angesichts des Handelskriegs angezählt. Viele Autobauer haben 2018 wegen unsicherer Geschäftsaussichten teils zweistellige Kursrückgänge verzeichnet.

Vielmehr konnte Palladium von den US-Sanktionen gegen Russland profitieren, weil dadurch Angebotssorgen hochkochten. Russland ist einer der wichtigsten Exporteure des Rohstoffs. Die Schwere zwischen Angebot und Nachfrage könnte im Falle eines Embargos weit aufklaffen. Die Citigroup geht weiter von einem hohen Nachfrageüberhang bei Palladium aus, was die Preise am Laufen halten sollte. Die Commerzbank äußerte sich zu weiteren Preisentwicklung zuletzt skeptischer.

Die stark gesunkenen Zulassungszahlen für Fahrzeuge in der Europäischen Union im Dezember konnten der Notiz heute wenig anhaben. Nach Angaben des Verbands der europäischen Automobilproduzenten ACEA sind die schwachen Daten immer noch auf die Einführung des WLTP-Abgastests zurückzuführen. Erstmals seit August 2017 fielen die Neuzulassungen unter die Marke von 1 Mio. Autos. Nur dank des starken ersten Halbjahres wurde ein Rückgang im Gesamtjahr verhindert.