OSRAM-Vorstand tappt im Dunkeln
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Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Aufgrund einer anhaltenden Marktschwäche, insbesondere in der Automobilindustrie, der Allgemeinbeleuchtung und bei mobilen Endgeräten hat der Lichttechnikspezialist Osram die Prognose für das Geschäftsjahr 2019 deutlich abgesenkt. Die Marktschwäche habe zu hohen Lagerbeständen, vor allem in China, geführt. Darüber hinaus habe die allgemeine konjunkturelle Abkühlung die Geschäftsentwicklung und die anhaltenden geopolitischen Unsicherheiten beeinträchtigt und die Nachfrage gedämpft, hieß es.
Der bisherige Ausblick stand unter dem Vorbehalt, dass sich die Auftagseingänge in der zweiten Geschäftsjahreshälfte deutlich beleben. Dies sei nicht eingetreten und auch für den Rest des Geschäftsjahres nicht absehbar.
Für das aktuell laufende zweite Geschäftsquartal (Januar bis März) zeichnet sich nach Unternehmensangaben ein vergleichbarer Umsatzrückgang von 15 Prozent verbunden mit einer bereinigten EBITDA-Marge im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich ab. Aufgrund dieser Entwicklungen wird nun für das gesamte Geschäftsjahr 2018/19 ein Umsatzrückgang von 11 bis 14 Prozent prognostiziert (bisher: Umsatzwachstum zwischen 0 und 3 %). Die EBITDA-Marge wird nun in einer Spanne von 8 bis 10 Prozent (vorher 12 bis 14 %) avisiert, und der Free Cashflow dürfte negativ sein (-50 Mio. bis -150 Mio. Euro ; zuvor: positiv im mittleren zweistelligen Millionenbereich).
Wie bereits mit Vorlage der Q1-Mitteilung kommuniziert, hat der Vorstand bereits zahlreiche Gegenmaßnahmen eingeleitet. Unter anderem soll bis 2021 die jährliche Kostenbasis um über 200 Mio. Euro gesenkt werden.
Die aktuelle Marktschwäche treffe Osram hart und führe zu einer deutlichen Kappung der Jahresziele, so NordLB-Analyst Wolfgang Donie. Ungeachtet dessen komme der Konzern aber beim Konzernumbau gut voran. Der strategische Fokus passe und sollte langfristig für ein nachhaltig rentables Wachstum sorgen. Kurzfristige Kurstreiber könne er aber nach wie vor nicht ausmachen, so Donie. Die NordLB reduziert daher das Kursziel auf 30,00 Euro und bestätigt die „Halten“-Empfehlung.
Gewinnwarnungen seien immer ärgerlich und sollten die Ausnahme sein und nicht die Regel werden, kritisierte die DZ Bank. Die jüngste Anpassung der 2019er-Prognose überrasche im Ausmaß. Die Analysten haben die Schätzungen deutlich im Rahmen der neuen Unternehmensprognose reduziert und einen neuen DCF-basierten Fair Value von 30,60 (36,40) Euro ermittelt und bestätigen das Anlageurteil „Halten“. Das Osram-Management verhandele derzeit mit Finanzinvestoren über eine Übernahme. Normalerweise stützten Übernahmespekulationen die Aktienkurse. Eine Stabilisierung sei hier bisher aber nicht eingetreten.
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