Analysteneinschätzung
17:09 Uhr, 16.11.2018

OSRAM braucht noch einen langen Atem

Die Credit Suisse hat das Kursziel für Osram von 37 auf 39 Euro angehoben und die Bewertung auf „Neutral“ belassen.

Erwähnte Instrumente

  • OSRAM Licht AG
    ISIN: DE000LED4000Kopiert
    Kursstand: 33,490 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen

Hannover (Godmode-Trader.de) - Die NordLB hat das Kursziel für Osram nach Geschäftszahlen von 40 auf 35 Euro gesenkt und die Bewertung „Halten“ bestätigt.

Osram hat das Geschäftsjahr 2017/18 nach vorläufigen Zahlen etwas oberhalb der deutlich zurückgenommenen Erwartungen der Analysten beendet. Der Umsatz lag bei 4,115 Mrd. Euro, was einem Anstieg um 2 Prozent entsprach. Das operative Ergebnis (bereinigtes EBITDA) ging auf 605 Mio. Euro (Vj.: 695 Mio.) zurück, lag aber über der reduzierten Prognosespanne von 570 bis 600 Mio. Euro. Dies entsprach einer bereinigten EBITDA-Marge von 14,7 Prozent (Vj.: 16,8 %). Belastend wirkte sich die Eintrübung der Konjunktur, vor allem im Automobilbereich, aus.

Das auf die Aktionäre entfallende Konzernergebnis belief sich auf 137,0 Mio. Euro (Vj.: 220,0 Mio.) und entsprach einem Ergebnis je Aktie (EPS) von 1,42 Euro (Vj.: 2,27). Der Dividendenvorschlag beläuft sich wie im Vorjahr auf 1,11 Euro je Aktie. Darüber hinaus hat das Unternehmen einen neuerlichen Aktienrückkauf über bis zu 400 Mio. Euro beschlossen.

Enttäuscht hat der Ausblick für das Geschäftsjahr 2018/19, wonach auf vergleichbarer Basis eine stabile bis moderat wachsende Umsatzentwicklung erwartet wird. Die bereinigte EBITDA-Marge wird zwischen 12 und 14 Prozent erwartet und damit weiter zurückgehen. Osram will sich stärker auf Digitalisierung und Zukunftsmärkte ausrichten. Das Unternehmen wird zukünftig in den Segmenten Automotive (AM), Digital (DI) und Opto Semiconductors (OS) berichten. Der Verkauf der Servicesparte in den USA soll bis zum Jahresende abgeschlossen sein, während der Verkauf von Siteco sich noch ins Jahr 2019 erstrecken dürfte. Die Abhängigkeit von der Autoindustrie, bei der das Management weiterhin hohe Chancen sieht, soll mittelfristig durch Ausbau der anderen Geschäfte reduziert werden. Die Mittelfristziele 2020 werden später erreicht.

Osram stecke mitten in der Transformation und habe nun durchaus sinnvolle strategische Weichenstellungen getroffen, so NordLB-Analyst Wolfgang Donie. Die Konjunktureintrübung, insbesondere eine geringere Nachfrage aus der Autoindustrie, belastet aber zusätzlich. Die langfristigen Wachstumschancen seien weiterhin gut, es brauche aber nun einen längeren Atem.

Kurz- bis mittelfristig sieht Donie wenig Kurstreiber, es sei denn, es kämen positive Nachrichten von der Autoindustrie (z.B. durch Beendigung der Unsicherheiten durch Handelsstreitigkeiten). Die NordLB reduziert das Kursziel auf 35,00 Euro und bestätigt die „Halten“-Empfehlung für die Aktie.

Die Credit Suisse hat das Kursziel für Osram von 37 auf 39 Euro angehoben und die Bewertung auf „Neutral“ belassen. Er werte die jüngsten Quartalszahlen sowie den Ausblick des Lichtkonzerns unter dem Strich negativ und habe seine Prognosen entsprechend gesenkt, schrieb Analyst Leo Carrington. Das höhere Kursziel berücksichtigte, dass Osram nun niedrigere Investitionsausgaben anpeile als zunächst gedacht.

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

Mehr Experten