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12:38 Uhr, 09.08.2017

OPEC verzweifelt an den eigenen Mitgliedern

Für Juli kommen die OPEC-Staaten laut Reuters nur auf eine Umsetzungsquote der Förderdrosselung von 84 Prozent. Auf diesem geringen Niveau haben die Länder die vereinbarten Kürzungen vorgenommen.

Erwähnte Instrumente

  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 52,445 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Kursstand: 49,445 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise sind am Mittwochmorgen zunächst weiter gesunken konnten sich im Verlauf aber erholen. Am Mittag kostete ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Oktober 52,34 US-Dollar. Das ist eine Verteuerung von rund 0,7 Prozent gegenüber dem Vortagespreis. Das Fass der US-Sorte WTI kostet fast schon wieder 50 Dollar, aktuell 49,46 US-Dollar.

Auftrieb verleiht den Ölpreisen die Zuspitzung im Nordkorea-Konflikt. Dagegen sorgt das Treffen von OPEC-Staaten und weiterer wichtiger Förderländer in Abu Dhabi, das am Dienstag endete, für keine nachhaltigen Preiseffekte am Ölmarkt. In Abu Dhabi ging es um die Klärung, wie man unter den Ölländern wieder zu mehr Förderdisziplin zurückkehren kann. In einer Pressemitteilung der OPEC hieß es anschließend, man habe in einer konstruktiven Atmosphäre Gespräche geführt.

Bei weitem nicht alle Staaten halten sich an die Vereinbarung der Förderbremse - Nigeria und Libyen waren von vornherein ausgenommen. Ecuador habe öffentlich gegen die Vereinbarung verstoßen, sagt Eugen Weinberg von der Commerzbank. Kasachstan hingegen habe zwar verbal seinen Willen betont, die Kürzungen jedoch niemals umgesetzt, die Produktion wurde im Gegenzug sogar ausgeweitet. Mehr gefördert als nach der Vereinbarung erlaubt, hat auch der Irak. Von den großen Förderern hat letztlich lediglich Saudi-Arabien die Kürzungsquoten eingehalten bzw. sogar übererfüllt.

Für Juli kommen die OPEC-Staaten laut Reuters vor allem dank Saudi Arabien auf eine Umsetzungsquote der Förderdrosselung von 84 Prozent. Auf diesem Niveau haben die Länder die vereinbarten Kürzungen vorgenommen. Um ein Land zu zwingen, die Vereinbarungen strikt einzuhalten, dazu fehlen dem Ölkartell die Mittel. „Die einzige Sanktion ist die unzufriedene Reaktion der restlichen Teilnehmer“, sagt Ölanalyst Weinberg von der Commerzbank. Als schärfste Waffe kann die OPEC nur noch ein Land ausschließen oder die Mitgliedschaft ruhen lassen. Dazu wäre aber ein einstimmiger Beschluss aller Mitgliedsstaaten nötig.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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