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14:11 Uhr, 05.11.2019

OPEC senkt mittel- und langfristige Öl-Nachfrageprognosen

Die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) hat ihre Prognose für das weltweite Wachstum der mittel- und langfristigen Ölnachfrage weiter nach unten korrigiert und dies mit „schwierigen Marktbedingungen“ und „Stresssignalen" in der Weltwirtschaft begründet.

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    Kursstand: 62,685 $/bbl. (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Wien (Godmode-Trader.de) - Im aktuellen World Oil Outlook (WOO) betonte das Ölkartell OPEC, dass die vergangenen zwölf Monate für die Energiemärkte eine „Herausforderung“ gewesen seien. „In der Weltwirtschaft sind Anzeichen von Stress aufgetreten, und die Aussichten für das globale Wachstum, zumindest kurz- und mittelfristig, wurden im vergangenen Jahr wiederholt nach unten korrigiert“, heißt es im Ausblick, der am Dienstag veröffentlicht wurde.

Infolgedessen senkte die OPEC ihre Prognosen für das globale Wachstum der Ölnachfrage, und zwar auf 104,8 Mio. Barrel pro Tag (b/d) bis 2024 und 110,6 Mio. bis 2040. Auch die OPEC-eigene Produktion von Rohöl und anderen Energieträgern soll in den nächsten fünf Jahren zurückgehen und bis 2024 auf 32,8 Mio. Barrel pro Tag sinken (2019: ca. 35 Mio. b/d).

Das Angebot der OPEC hat sich in den letzten Jahren bereits sukzessive reduziert, was zum Teil auf das Förderabkommen mit Russland und anderen Nicht-OPEC-Mitgliedern zurückzuführen ist. Diese Gruppe OPEC+ verpflichtet sich darin, die Produktion um aktuell 1,4 Mio. Barrel pro Tag einzuschränken, um Ruhe in den Markt zu bringen. Es wird erwartet, dass die Allianz ihre Ölförderung bis in das Jahr 2020 um das genannte Niveau drosseln wird. „Wir sehen einen kontinuierlichen Anstieg der Nicht-OPEC-Versorgung, angeführt von Fracking-Öl aus den USA und in geringerem Maße auch aus Kanada, Brasilien, Norwegen, Kasachstan und anderen Nicht-OPEC-Ländern", warnte OPEC-Generalsekretär Mohammad Barkindo am Dienstag. „Wir haben aber bereits eine Verlangsamung des Wachstums in den USA festgestellt“.

Die OPEC geht davon aus, dass die Weltwirtschaft bis 2040 um durchschnittlich 3,3 Prozent pro Jahr wachsen wird. Den größten Anteil daran werden die Entwicklungs- und Schwellenländer haben. Laut Prognose werden China und Indien in 20 Jahren gemeinsam 40 Prozent der Weltwirtschaft ausmachen, während die OECD-Länder auf nur 32 Prozent kommen werden.

Die Organisation erwartet deshalb, dass die Ölnachfrage in den nächsten fünf Jahren mit „relativ gesunden Raten" weiter wachsen wird und prognostiziert einen Anstieg von 6,1 Mio. b/d gegenüber dem Niveau von 2018. Das durchschnittliche Wachstum solle mittelfristig etwa 1 Mio. b/d betragen, wobei die zusätzliche Nachfrage voraussichtlich hauptsächlich aus Nicht-OECD-Ländern kommen werde.

Langfristig soll der globale Ölbedarf voraussichtlich um rund 12 Mio. b/d steigen, von 98,7 Mio. b/d im Jahr 2018 auf 110,6 Mio. b/d im Jahr 2040. Indien gilt als das Land mit dem schnellsten Wachstum der Ölnachfrage und der stärksten zusätzlichen Nachfrage in den nächsten zwei Jahrzehnten. „Auf globaler Ebene wird sich das Wachstum voraussichtlich von 1,4 Mio. b/d im Jahr 2018 auf rund 0,5 Mio. b/d gegen Ende des kommenden Jahrzehnts verlangsamen", heißt es in dem Bericht.

Laut dem OPEC-Outlook machte Öl 2018 mehr als 31 Prozent des weltweiten Energiebedarfs aus, vor Kohle (27 %) und Gas (23 %). Für die nächsten 20 Jahre wird prognostiziert, dass Öl mit einem Anteil von mehr als 28 Prozent weiterhin den größten Beitrag zum Energiemix leisten wird. Erdgas sollte die zweitgrößte Energiequelle werden und im Jahr 2040 einen Anteil von 25 Prozent am gesamten Primärenergiemix erreichen.

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3 Kommentare

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  • thomas84
    thomas84

    was die großen wollen ist das man denkt die Rakete geht nach oben..die Zeit ist nun reif damit die zeigen das es nicht so ist und meine These als so ziemlich einziger mal untermauert wird

    20:24 Uhr, 05.11. 2019
  • German2
    German2

    Nachfragesenkung..Preis steigt.. absurd dieser markt ...

    18:09 Uhr, 05.11. 2019
  • thomas84
    thomas84

    so langsam kommt das Futter für den Short, es müssen nur noch die großen Player am Markt spielen

    14:44 Uhr, 05.11. 2019

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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