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18:57 Uhr, 13.04.2020

OPEC mit historischem Output-Cut

Die OPEC+ hat sich auf eine historisch einmalige Förderkürzung geeinigt, allerdings dürfte die Maßnahme in der Realität deutlich geringer ausfallen. Trump interveniert.

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Die OPEC+ hat am Sonntag offiziell angekündigt die Erdöl-Produktion ab dem ersten Mai für Monate um 9,7 Millionen Barrel pro Tag zu senken.

In den folgenden sechs Monaten soll die Drosselung auf 7,7 Mio bpd zurückgenommen werden, bevor sie dann ab Januar 2021 bis April 2022 nur noch 5,8 Mio bpd betragen wird.

Als Basis für die Neuberechnung wird die Produktion vom 18. Oktober 2018 herangezogen, für Saudi-Arabien und Russland wird ausgehend von 11 Mio bpd gekürzt.

Zieht man von der auf Jodi-Daten basierenden Output-Referenz, die bei etwa 43,4 Mio bpd liegt, 9,7 Mio bpd ab, dann kommt man etwa auf eine Produktion von 33,7 Mio bpd.

Basierend auf der tatsächlichen Produktion im April dürften die Cuts allerdings bei über 12 Mio bpd liegen, da unter anderem Saudi-Arabien die Produktion zuletzt massiv ausgeweitet hatte.

Den Großteil der Förderkürzungen stemmen Saudi-Arabien und Russland, die ihre Produktion um jeweils 2,5 Millionen Barrel pro Tag reduzieren müssen.

Geht man nun jedoch davon aus, dass keine OPEC-Nation ihre Ziele wie bei vorherigen Cuts übererfüllt, und gleichzeitig Nicht-OPEC-Mitglieder ihre schwache Compliance-Raten von unter 80 Prozent beibehalten, dann errechnet sich eine tatsächliche Output-Reduzierung von nur 7,9 Millionen Barrel pro Tag.

Diese Zahl, die wahrscheinlich näher an der Realität liegen dürfte, wäre nicht annähernd ausreichend um die gegenwärtige Überproduktion von sehr konservativ geschätzten 15 Mio bpd zu kompensieren.

US-Präsident Trump hat das unzureichende Volumen des Deal instinktiv begriffen und die Cuts per Twitter einfach verdoppelt:

Es ist unklar, wie Trump auf diese Zahl kommt, aber es entsteht der Eindruck, dass die USA hier durch “die Blume” ein weitaus aggressiveres Vorgehen erzwingen wollen.

Im Raum stehen derzeit auch Spekulationen über zusätzliche Förderkürzungen durch die G20-Gruppe mit einem Volumen von 3,7 Mio bpd, aber diese Zahl kann bislang noch nicht verifiziert werden.

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5 Kommentare

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  • Strizi
    Strizi

    wenn ich in ein überlaufendes Fass anstatt 100 nur 90 Liter pumpe läuft es trotzdem weiter über 😉

    20:04 Uhr, 13.04.2020
  • German2
    German2

    soll ein solch betrügerisches System ruhig Zugrunde gehen.. schade waere es nicht drum ...

    19:59 Uhr, 13.04.2020
  • German2
    German2

    eigentlich ist das betrug ...in D gabs da schon Strafgelder wegen Preisabsprachen ... bei Öl scheint das gleiche Vorgehen wohlö völlig in ordnung zu sein ...

    19:58 Uhr, 13.04.2020
  • thomas84
    thomas84

    jetzt einfach 2.5 k in us oil rein und Stück für Stück ausbauen , Mini Risiko Riesen chance

    19:37 Uhr, 13.04.2020
  • hochdietassen
    hochdietassen

    Haha, der Donald malt sich die Welt, wie sie ihm gefällt... und seine Ölquellen sollen natürlich kräftig weitersprudeln können. Ein Fantast, wieder einmal...

    19:22 Uhr, 13.04.2020

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Über den Experten

Simon Hauser
Simon Hauser
Redakteur

Simon Hauser hält für Guidants News die Stellung in North Carolina und sendet aus sicherer Entfernung zur Wall Street Echtzeitnachrichten in die Welt. Leider spielen die Kennzahlen der Wirtschaftsteilnehmer oft nur eine untergeordnete Rolle und werden dominiert von einem hysterischen Medienzirkus, punktundkommalosem Zentralbank-Blubber, und mysteriösen Algo-Kreaturen. Simon Hauser hat über die Jahre als aktiver Börsenteilnehmer ein krudes Interesse für diese Dinge, welche in einer perfekten Welt eigentlich keine Rolle spielen sollten entwickelt, und versucht (mit wechselndem Erfolg) zu ergründen was die Kurse wirklich treibt.

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