Update: OPEC+: Machtkampf zwischen Russland und Saudi-Arabien geht in die nächste Runde
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Wien (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise haben ihre Aufwärtsbewegung seit einiger Zeit gestoppt. Im März hat sich unterm Strich nicht viel getan. Und genau einen Monat ist es her, dass sich die aus 23 Ölstaaten bestehende Allianz OPEC+ getroffen hat (per Videoschalte), um über ihre gemeinsame Förderpolitik zu beraten.
Heute war es wieder soweit. Das Ölkartell OPEC und die in der OPEC+ zusammengeschlossenen Partnerländer haben ihre monatlichen Beratungen gestartet. Und erwartungsgemäß hat sich zum Auftakt des Treffens der saudische Energieminister Abdulasis bin Salman für eine Fortsetzung des bisherigen Kurses einer restriktiven Förder-Strategie ausgesprochen.
Bin Salman hat seine Gründe: Zwar sind die Wachstumsaussichten insgesamt gut, allerdings sind die Unsicherheiten bei der Rohöl-Nachfrage wegen der anhaltenden Corona-Pandemie weiterhin groß. „Das weltweite Bild ist alles andere als einheitlich", sagte der Minister mit Blick auf die Konjunkturlage. Die monatlichen Beratungen der Öl-Allianz mit der Möglichkeit des flexiblen Reagierens seien daher die genau richtige Antwort auf die Lage.
Russlands Vize-Regierungschef Alexander Nowak erwartet in diesem Jahr hingegen eine höhere Nachfrage nach Öl. Die Steigerung könnte bei 5 bis 5,5 Mio. Barrel pro Tag liegen. Nowak sprach von einem Defizit auf dem weltweiten Ölmarkt von derzeit zwei Mio. Barrel. „Wir sehen, dass sich die Wirtschaft weiter erholt." In dieser Situation sei es wichtig, das Gleichgewicht auf dem Ölmarkt zu gewährleisten, so Nowak.
Die unterschiedliche Gewichtung der ökonomischen Ausgangslage zwischen Russland und Saudi-Arabien führt zu einem grundsätzlichen Konflikt, der die Förderpolitik der OPEC+ umtreibt. Russland möchte das Angebot ausweiten, um Marktanteile zu sichern und zu gewinnen, Saudi-Arabien traut dem Braten nicht und steht für eine konservative Förderpolitik. Ganz nach der Devise. Weniger ist am Ende mehr! Bisher, so scheint es, haben sich die Saudis mit ihrer rationalen Vorgehensweise größtenteils durchgesetzt, doch die Frage ist, wie lange die anderen Mitgliedsstaaten noch mitmachen. Erste Länder wie die VAE und der Irak, haben bereits erste Absetzbewegungen gezeigt.
Nach übereinstimmenden Meldungen von Nachrichtenagenturen will die OPEC+ fortan wieder mehr Öl fördern. Im Mai und Juni erlaubt sich der Verbund eine Anhebung um 350.000 Barrel am Tag im Vergleich zum aktuellen Niveau. Im Juli soll die Steigerung dann mehr als 400.000 Barrel am Tag betragen, hieß es in den Meldungen.
Die OPEC+ drosselt seit Längerem die Öl-Förderung. Grund ist die coronabedingt schwächere Nachfrage nach dem Schwarzen Gold. Die Allianz hat bei der weltweiten Ölversorgung einen Anteil von rund 45 Prozent.
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