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12:48 Uhr, 18.08.2020

OPEC+ klopft sich auf die Schultern

Die Ölstaatenallianz hat nach eigenen Angaben im Juli ihre Umsetzungsquote nahezu zu 100 % erfüllt. Die Ölpreise zeigen sich davon bislang allerdings unbeeindruckt.

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  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 45,23500 $/bbl. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

New York/London/ Wien (Godmode-Trader.de) - Im Verlauf der Woche richtet sich die Aufmerksamkeit der Ölinvestoren auf ein Treffen des Erdölkartells OPEC und weiterer Ölförderstaaten (OPEC+). Der volatile Ölmarkt und der höchst ungewisse Verlauf der globalen Nachfrageerholung hatten die Öl-Allianz veranlasst, den Gemeinsamen Technischen Ausschuss (JTC) und den Gemeinsamen Ministeriellen Überwachungsausschuss (JMMC) bis Ende 2020 jeden Monat und nicht nur vor jeder offiziellen OPEC+-Sitzung tagen zu lassen. Der JTC trat am Montag zusammen, der JMMC tagt nun am Mittwoch, um die Einhaltung von Produktionsabsprachen zu überprüfen. Überarbeitungen der laufenden Fördermengenkürzung sind nicht allerdings zu erwarten, wie Russlands Energieminister Alexander Novak letzte Woche betonte.

Allerdings wird erwartet, dass Nigeria und der Irak aufgefordert werden, ihre Ölproduktion im August und September deutlich zu reduzieren, um die Überproduktion zwischen Mai und Juli zu kompensieren. Der Irak hat dies bislang offenbar nicht mal zur Hälfte geschafft.

Die OPEC+-Allianz hat nach eigenen Angaben im Juli eine Umsetzungsrate bei den Ölförderkürzungen von 95 Prozent erreicht, wie Reuters berichtete. Damit habe die Ölstaatengruppe ein ähnliches Niveau wie im Vormonat gemeldet - zusätzliche freiwillige Kürzungen durch Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Kuwait ausgeklammert.

Auf der letzten Sitzung Mitte Juli stellte der JMMC eine insgesamt verbesserte Einhaltungsrate bei den Kürzungen fest. Die Gesamtquote der OPEC+-Gruppe lag im Juni bei rekordverdächtigen 107 Prozent, was jedoch auf die zusätzlichen freiwilligen Beiträge Saudi-Arabiens, der VAE und Kuwaits zurückzuführen ist, die im Juni zusätzlich zu ihren Anteilen an den Kürzungen insgesamt 1 Mio. bpd weniger Öl aus dem Boden gefördert haben. Ohne diese drei Spitzenreiter lag die Erfüllungsquote der OPEC+-Gruppe im Juni bei 95 Prozent und war damit immer noch die höchste seit Beginn der Kürzungen im Januar 2017.

Auswirkungen auf die Ölnotierungen hatte das OPEC+-Eigenlob nicht. Preisstützend waren zuletzt vielmehr Meldungen über eine rekordhohe chinesische Rohölverarbeitung im Juli und kräftige Ölimporte Chinas aus den USA, um das Phase-1-Handelsabkommen zu erfüllen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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