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13:13 Uhr, 16.10.2020

OPEC+: Höheres Angebot trifft auf labile Nachfrage

Ein Gremium der OPEC+-Allianz erörterte am Donnerstag die aktuellen Abwärtsrisiken für die Ölpreise - die Rückkehr der Öllieferungen aus Libyen und die Rückkehr der Corona-Pandemie, die die Erholung der Ölnachfrage bedroht.

Wien (Godmode-Trader.de) - Der Gemeinsame Technische Ausschuss (JTC) der OPEC+Staatengruppe hat am Donnerstag per Videokonferenz zu den aktuellen Entwicklungen auf dem Ölmarkt getagt und diskutiert. Das wichtigste Thema, es liegt auf der Hand, ist die zuletzt wieder rasant steigende Zahl an Neuinfizierten mit dem Corona-Virus, vor allem in Europa und den USA. „Die dunklen Wolken dieser Pandemie hängen weiterhin über uns. In einigen Ländern gibt es bereits eine zweite Welle, die sowohl eine menschliche Tragödie darstellt, aber auch die wirtschaftliche Unsicherheit erhöht", erklärte OPEC-Generalsekretär Mohammad Barkindo zur Eröffnung des JTC-Treffens.

Der OPEC-Generalsekretärs bekräftigte die Auffassung des Ölkartells, dass das Schlimmste der Krise zwar überstanden sei, zugleich aber warnte er vor Leichtgläubigkeit: „Die Geschichte hat uns gelehrt, dass die Notwendigkeit des Dialogs und der Zusammenarbeit kein Ende hat, um ein nachhaltigeres und widerstandsfähigeres Energiesystem zum Wohle aller zu erreichen".

Libyen hat gerade die Ölförderung auf seinem größten Ölfeld, Sharara, wieder aufgenommen. Das OPEC-Mitgliedsland fördert derzeit etwa 300.000 Barrel pro Tag (bpd). Sharara hat nach der Aufhebung der Blockade eines Ölhafens durch die Libysche Nationalarmee (LNA) das Potenzial, bis zu 200.000 bpd zusätzlich auf den Markt zu werfen.

Der Anstieg des Angebots. u. a. durch Libyen, fällt mit der zweiten Corona-Welle in vielen Ländern zusammen, wobei in wichtigen Volkswirtschaften in Europa neue Restriktionen verhängt werden, die die fragile Erholung der Wirtschaft und der Ölnachfrage zum Einsturz bringen könnten. In Großbritannien werden im Laufe dieser Woche strengere Beschränkungen für Zusammenkünfte in geschlossenen Räumen eingeführt. Frankreich verhängte Ausgangssperren für fast ein Drittel seiner Einwohner, auch Deutschland verschärft die Beschränkungen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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