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17:36 Uhr, 12.04.2022

OPEC geht von spürbar weniger globaler Öl-Nachfrage aus

Die OPEC senkte am Dienstag ihre Prognose der weltweiten Ölnachfrage im laufenden Jahr deutlich und begründete dies mit den Auswirkungen des Ukraine-Krieges, der steigenden Inflation und dem Wiederauftreten des Coronavirus in China.

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Wien (Godmode-Trader.de) - Die globale Nachfrage nach Rohöl wird nach Einschätzung der OPEC in diesem Jahr vor allem wegen des Kriegs in der Ukraine spürbar geringer ausfallen als erwartet. In ihrem neuen Monatsbericht geht das Ölkartell davon aus, dass die weltweite Nachfrage im Jahr 2022 um 3,67 Mio. Barrel pro Tag (bpd) steigt. Dies entspricht einem Rückgang von 480.000 bpd im Vergleich zur vorherigen Prognose.

Die russische Invasion in die Ukraine im Februar ließ die Ölpreise auf über 139 Dollar/Barrel anziehen - den höchsten Stand seit 2008 - und verschärfte damit den weltweiten Inflationsdruck. Seitdem ist der Ölpreis wieder zurückgekommen, da u. a. die USA und weitere Länder angekündigt haben, ihre jeweiligen strategischen Ölvorräte anzuzapfen, um das Angebot auszuweiten. Noch immer aber liegen die Notierungen auf einem hohen Niveau bei über 100 Dollar/Barrel. „Es wird prognostiziert, dass sowohl Russland als auch die Ukraine im Jahr 2022 mit einer Rezession konfrontiert sein werden, aber auch der Rest der Weltwirtschaft wird davon stark betroffen sein", schrieb die OPEC in ihrem Bericht.

Gleichwohl wird erwartet, dass der weltweite Ölverbrauch im dritten Quartal die Marke von 100 Mio. bpd überschreiten wird. Auf Jahresbasis verbrauchte die Welt laut OPEC zuletzt im Jahr 2019 mehr als 100 Mio. bpd Öl.

Mangelnde Investitionen in Ölfelder in einigen OPEC-Mitgliedsländern - zum Teil eine Folge der Pandemie - haben dazu geführt, dass die Gruppe die versprochenen Produktionssteigerungen zuletzt nicht in vollem Umfang umsetzen konnte. Aus dem OPEC-Bericht geht hervor, dass die OPEC-Produktion im März nur um 57.000 bpd auf 28,56 Mio. bpd gestiegen ist und damit hinter dem Anstieg um 253.000 bpd zurückbleibt, der der OPEC im Rahmen der OPEC+-Vereinbarung zugestanden wird.

Die Wachstumsprognose für das Nicht-OPEC-Angebot im Jahr 2022 wurde um etwas mehr als 300.000 bpd auf 2,7 Mio. bpd gesenkt. Die OPEC kappte auch ihren Ausblick auf die Rohölproduktion in Russland um rund eine halbe Mio. bpd auf durchschnittlich 11,2 Mio. bpd in diesem Jahr.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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