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11:11 Uhr, 05.01.2022

OPEC+ fährt weiter mit Autopilot

Mit der jüngsten Ankündigung brachte die OPEC+ ihre Zuversicht zum Ausdruck, dass der Markt ein stetiges Produktionswachstum problemlos aufnehmen kann.

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  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 79,90500 $/bbl. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Wien (Godmode-Trader.de) - Die aus 23 Staaten bestehende Förderallianz OPEC+ hat für Februar eine weitere Steigerung der kumulierten Ölproduktion um 400.000 Barrel pro Tag angekündigt. Der kommende Monat wird der siebte in Folge sein, in dem die Allianz eine Steigerung ihrer Förderung in Angriff nimmt, mit dem Ziel, die umfangreichen Produktionskürzungen zu revidieren, die im Jahr 2020 vorgenommen wurden, als die Corona-Pandemie die weltweite Ölnachfrage einbrechen ließ.

Das Ergebnis des jüngsten OPEC+-Ministertreffens entsprach den Markterwartungen und stand im Einklang mit der Einschätzung, dass die derzeitige neue Corona-Welle keine größeren Auswirkungen auf die weltweite Ölnachfrage haben wird.

Die kombinierte OPEC+-Produktionsobergrenze wird im Februar somit bei 40,894 Mio. Barrel pro Tag (bpd) liegen. Die Obergrenzen für die beiden größten Produzenten der Allianz, Saudi-Arabien und Russland, steigen dabei auf jeweils 10,227 Mio. bpd. Einige Mitgliedsstaaten hatten in den letzten Monaten jedoch Schwierigkeiten, mit den sukzessiven Produktionssteigerungen Schritt zu halten.

Bei dem Treffen diese Woche wurde auch die Überproduktion einiger Mitglieder des Bündnisses erörtert. Demnach forderte der saudi-arabische Energieminister Prinz Abdulaziz bin Salman insbesondere Kasachstan auf, das in letzter Zeit deutlich über seiner vereinbarten Obergrenze lag, den Förderpakt strikter zu befolgen. In dem Land herrscht nach dem geschlossenen Rücktritt der Regierung derzeit allerdings Chaos. Hintergrund sind deutlich gestiegene Preise für Flüssiggas an den Tankstellen. Landesweit gab es deshalb in mehreren Städten Proteste.

Die von den OPEC+-Ministern geprüften Daten zeigten zudem, dass Gabun, der Südsudan, der Irak und Russland zu viel Öl aus den Böden ziehen. Die Frist, innerhalb derer die Mitglieder ihre kumulierte Überproduktion abbauen müssen, wurde bis Juni 2022 verlängert.

Demgegenüber hatten mehrere Länder, vor allem Nigeria, Angola und Malaysia, in den letzten Monaten Schwierigkeiten, so viel Öl zu fördern, wie sie gemäß dem Abkommen auch sollen. Eine Unterproduktion ist innerhalb des Bündnisses ein weniger heikles Thema, aber eine Überproduktion ist verpönt und führt in der Regel zu Ermahnungen der anderen Mitglieder, durch eine Drosselung der Produktion wieder auf Kurs zu kommen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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