Fundamentale Nachricht
13:49 Uhr, 16.08.2019

OPEC: Düsterer Jahresausblick

Die OPEC hat am Freitag in ihrem neuen Jahresausblick auf den Ölmarkt verhaltene Prognosen herausgegeben. Die Weltwirtschaft verlangsame sich, was die Nachfrage dämpfen dürfte.

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  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 58,695 $/bbl. (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Wien (Godmode-Trader.de) - In ihrem neuen Monatsbericht hat die Organisation der erdölexportierenden Länder (OPEC) ihre Prognose für das Wachstum der Ölnachfrage im Jahr 2019 um 40.000 Barrel pro Tag gesenkt und prognostiziert, dass der Ölmarkt im kommenden Jahr 2020 einen Überschuss aufweisen wird.

Der aufgrund der sich abschwächenden Konjunktur in Folge von Handelsstreitigkeiten und Brexit pessimistisch gehaltene Ausblick spricht sich im Ergebnis dafür aus, die Förderbeschränkungen der Produzentengruppe OPEC+ über das erste Quartal 2020 hinaus weiterlaufen zu lassen. „Während die Aussichten für die Marktgrundlagen für den Rest des Jahres angesichts des nachlassenden Wirtschaftswachstums, der anhaltenden globalen Handelsprobleme und der Verlangsamung des Ölnachfragewachstums etwas rückläufig erscheinen, bleibt es wichtig, das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage zu kontrollieren und die Marktstabilität in den kommenden Monaten zu unterstützen“, heißt es laut Reuters in dem Bericht der OPEC.

Die Strategie des Ölkartells, die Preise durch Angebotskürzungen zu stützen, hat dem Nicht-OPEC-Anbietern, wie den USA, eine Sonderkonjunktur ermöglicht. In seinem Bericht geht das Ölkartell demnach davon aus, dass die Welt im nächsten Jahr weniger OPEC-Rohöl benötigen wird. Ein direktes Eingeständnis, dass man Marktanteile verloren hat!

Die Nachfrage nach OPEC-Rohöl soll im nächsten Jahr demnach durchschnittlich 29,41 Mio. Barrel pro Tag betragen - 1,3 Mio. Barrel weniger als in diesem Jahr. Gleichwohl wurde die Prognose für 2020 gegenüber derjenigen vom Vormonat um 140.000 Barrel/Tag angehoben.

Im Juli erneuerten die OPEC und ihre Verbündeten in der Allianz OPEC+ ihr Abkommen zur Angebotskürzung bis März 2020. Dabei wurde auf die Notwendigkeit verwiesen, einen weiteren Aufbau von Lagerbeständen zu vermeiden, was die Preise beeinträchtigen könnte.

Die OPEC-Ölproduktion ist im Juli um 246.000 Barrel/Tag auf 29,61 Mio. Barrel gesunken, da Saudi-Arabien seine Produktion stärker drosselt, als es nach dem Förderabkommen eigentlich müsste. Dennoch liegt die OPEC-Produktion immer noch über der Nachfrageprognose für 2020.
Im Bericht heißt es, dass es im Jahr 2020 einen Angebotsüberschuss von 200.000 Barrel/Tag geben wird, sollte die OPEC weiterhin mit der Juli-Rate produzieren und sich die weiteren Umstände nicht ändern.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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