Fundamentale Nachricht
16:12 Uhr, 04.12.2015

OPEC dürfte wenig am überversorgten Ölmarkt ändern

Aller Wahrscheinlichkeit nach wird die OPEC auf ihrem heutigen Treffen ihre expansive Strategie fortführen. Der überversorgte Ölmarkt bleibt nach dem OPEC-Entscheid wohl noch eine Weile enthalten.

Erwähnte Instrumente

  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 43,01 $/Barrel (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Kursstand: 40,01 $/Barrel (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Wien/ Stuttgart (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise zeigen sich am Freitag während des laufenden Treffens der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) unter erhöhtem Abgabedruck. Die Sorte Brent gibt am Freitagnachmittag über 2 Prozent auf 43 Dollar je Barrel ab, die US-Referenzsorte WTI verbilligt sich sogar um 3 Prozent auf 40,04 Dollar/Barrel. Zum Vergleich: Im Sommer 2014 kostete das Fass noch mehr als 100 Dollar.

Zur Wochenmitte belasteten die wöchentlichen Daten der Energy Information Administration (EIA) aus den USA, die bearish ausgefallen waren. Am Donnerstag machte schließlich eine vom Informations- und Analysedienst "Energy Intelligence" gestreute Nachricht die Runde, wonach Saudi-Arabien eine Reduzierung der Fördermenge von 1 Million Barrel vorzuschlage. Allerdings sei der Vorschlag an mehrere Bedingungen geknüpft, heißt es in dem Bericht mit Bezug auf einen nicht genannten Opec-Delegierten. So solle die Kürzung nicht auf dem anstehenden OPEC-Treffen beschlossen werden. Zudem müssten Ölproduzenten außerhalb der OPEC wie Russland in die Entscheidung eingebunden werden.

Die OPEC werde sich während des heutigen Meetings nicht zu einer Senkung der Fördermenge durchringen können, weil die übrigen Adressaten, sowohl innerhalb als auch außerhalb der OPEC (noch) nicht dazu bereit seien, kommentiert Frank Klumpp, Investmentanalyst bei der LBBW. Außerdem hätten sich Russland und der Iran im Vorfeld des Meetings geäußert, einer Fördersenkung oder im Falle Irans, einem begrenzten Förderanstieg nach der Aufhebung der Sanktionen nicht zuzustimmen.

Die OPEC erhöhte unterdessen ihre Fördermenge überraschend auf 31,5 Millionen Barrel pro Tag, was in etwa ihrer aktuellen Fördermenge entspricht. Unbestätigten Meldungen zufolge ist das Neu-Mitglied Indonesien hier noch nicht berücksichtigt. Der überversorgte Ölmarkt bleibt nach dem OPEC-Entscheid wohl noch eine Weile enthalten.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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