Ölpreisrally vor dem Aus?
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New York/London (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise zeigten sich zur Wochenmitte schwächer. Die Nordseesorte Brent rutschte in Richtung 65 Dollar/Barrel ab, WTI sank zurück auf 45 Dollar/Barrel. Von Marktbeobachtern hieß es, dass optimistische Produktionsprognosen von zwei US-Ölriesen sowie die jüngsten US-Lagerdaten die Stimmung gedreht hätten. Ein zunehmend ereignisgetriebener Handel erhöhe die Marktvolatilität, sagte Benjamin Lu, Rohstoffanalyst bei der in Singapur ansässigen Brokerfirma Phillip Futures.
Die US-Produzenten Chevron und ExxonMobil veröffentlichten am Dienstag unabhängig von einander neue Prognosen für das Perm-Becken, die auf eine erhöhte Fracking-Produktion hinweisen. Sollten die Steigerungen realisiert werden, würde ein Drittel der Perm-Produktion innerhalb von fünf Jahren potenziell unter der Kontrolle der beiden Konzerne stehen.
Laut den Daten des American Petroleum Institute (API) sind die US-Rohöllagerbestände in der Woche zum 1. März um 7,3 Millionen Barrel auf 451,5 Millionen gestiegen. Analysten hatten lediglich einen einen Anstieg von 1,2 Millionen Barrel erwartet. Auch die Daten des Department of Energy's Energy Information Administration zeigen einen unerwartet starken Anstieg der Lagerbestände auf. In der vergangenen Woche hatten die Reserven um 7,1 Millionen Barrel auf 452,9 Millionen Barrel zugelegt. Analysten hatten nur einen Anstieg um 1,4 Millionen Barrel erwartet. „Ein Anstieg der US-Rohöllagerbestände belastet den Ölpreis und langfristig hält die Sorge um die steigende US-Ölproduktion die Preise in Schach", sagte Kim Kwang-rae, Rohstoffanalyst bei Samsung Futures in Seoul zu Reuters.
Der Anstieg der US-Produktion untergräbt die anhaltenden Bemühungen der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) um eine Reduzierung des Angebots auf dem Weltmarkt. Die OPEC und ihre Verbündeten verpflichteten sich, die Produktion um 1,2 Millionen Barrel pro Tag zu drosseln. Sie dürften ihre Entscheidung, ob sie das Abkommen über die Produktionskürzung ab April auf Juni verlängern wollen oder nicht, zunächst noch zurückstellen.
Unterdessen sucht der Markt nach weiteren Anzeichen dafür, dass die Vereinigten Staaten und China bei den Gesprächen zur Lösung ihres Handelskonflikts Fortschritte machen. US-Außenminister Mike Pompeo betonte diese Woche, dass US-Präsident Donald Trump jedes Handelsgeschäft ablehnen würde, das nicht perfekt ist. Er fügte aber hinzu, dass das Weiße Haus weiterhin an einem umfangreichen Deal arbeiten würde.
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