Fundamentale Nachricht
12:55 Uhr, 09.05.2017

Ölpreise zwischen Gewinnen und Verlusten

Aus Sicht von Experten ist es bemerkenswert, dass der Ölpreis auf die gestrigen Nachrichten einer Verlängerung der OPEC-Förderbremse nicht sonderlich reagiert hat. Preisanstiege werden aktuell offenbar sofort wieder zum Verkauf genutzt.

Erwähnte Instrumente

New York/ London/ Zürich (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise versuchten zu Wochenbeginn, die am vergangenen Freitag eingeläutete Erholung zu stabilisieren, nachdem die Notierungen letzte Woche sonst eine sehr schwache Performance erlebt hatten.

Der letztwöchige Rückgang der Ölpreise war u. a. bedingt durch schwache Konjunkturdaten aus China, ein überraschend geringer Abbau der US-Lagerbestände sowie Sorgen über eine höhere Produktion der US-Schieferölanbieter.

Äußerungen der OPEC-Mitglieder am Wochenende wirkten sich dagegen preisfestigend aus. Saudi-Arabiens Ölminister Al-Falik wiederholte die Absicht der OPEC, Produktionseinschränkungen auch im zweiten Halbjahr des laufenden Jahres und möglicherweise auch im ersten Quartal 2018 fortzusetzen. „Da die Ölnachfrage im ersten Quartal eines Jahres für gewöhnlich schwach ist, würde bei einem Auslaufen der Kürzungen zum Jahresende unmittelbar danach wieder ein Überangebot drohen, welches die Preise belastet“, warnt die Commerzbank. Daneben ist auch eine höhere Produktionskürzung als derzeit vereinbart im Gespräch.

Aus Sicht der Frankfurter Rohstoffspezialisten ist es bemerkenswert, dass der Ölpreis auf die gestrigen Nachrichten kaum reagiert hat. Vor wenigen Wochen noch hätte es einen deutlichen Preissprung gegeben. „Preisanstiege werden aktuell zum Verkauf genutzt. Dies deutet auf einen Stimmungswechsel hin, was eine weitere Preiserholung vom Einbruch in der letzten Woche erschwert“, so die Commerzbank.

Analysten der Credit Suisse behalten wiederum ihre positive Beurteilung des Energiesektors bei. Obwohl die Volatilität kurzfristig erhöht bleiben könnte, insbesondere vor der wichtigen OPEC-Jahressitzung am 25. Mai, werde die gegenwärtige Schwäche als temporär betrachtet, so die Experten. Eine mittelfristige Wiederherstellung des Marktgleichgewichts sollte die Preise unterstützen und zu einer Erholung führen, da die Nachfrage hoch bleiben sollte.

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

Mehr Experten