Fundamentale Nachricht
15:18 Uhr, 25.04.2016

Schützenhilfe für Brent und WTI aus den USA

Die Aussicht auf ein zu hohes Angebot auf dem Weltmarkt drückt weiterhin auf die Rohöl-Preise. Die Rohstoffexperten der Commerzbank sehen beim Ölpreis ab der zweiten Jahreshälfte eine Trendwende.

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New York/ London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise sind nach der Rally der Vorwoche am Montag schwächer gestartet. Ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni kostete gegen Mittag 44,66 US-Dollar. Das waren 45 Cent weniger als am Freitag. Der Preis für ein Barrel der Sorte WTI fiel um 57 Cent auf 43,16 US-Dollar. Beobachter sprachen von Gewinnmitnahmen. „Spekulative Finanzanleger dürften die Gelegenheit nutzen und nach dem maßgeblich von ihnen verursachten Preisanstieg in der letzten Woche auf ein Viereinhalb-Monatshochs Gewinne mitnehmen“, vermutete die Commerzbank. Laut aktueller CFTC-Statistik seien die spekulativen Netto-Long-Positionen bei WTI in der Woche zum 19. April um knapp 21.000 auf 221.900 Kontrakte gestiegen, was einem 10-Monatshoch entspreche.

Ferner drückt weiterhin die Aussicht auf ein zu hohes Angebot auf dem Weltmarkt auf die Preise. Insbesondere der Iran ließ zuletzt verlauten, seine Produktion weiter zu erhöhen, um damit möglichst schnell wieder auf das Niveau, das vor den Wirtschaftssanktionen vorherrschend war, zu kommen. Auch Saudi-Arabien soll die Förderung auf einem Ölfeld bis Ende Mai ausgeweitet werden, berichtete Bloomberg. Seit Januar hat der Iran nach Angaben der iranischen Nachrichtenagentur Shana seine tägliche Förderung bereits um eine Mio. Barrel ausgeweitet.

Rohstoffexperten sind dennoch überzeugt, dass der Ölmarkt in der zweiten Jahreshälfte zu einem Ausgleich findet. Die US-Ölproduktion fällt inzwischen spürbar. Nachdem die Anzahl der von Baker Hughes ermittelten aktiven Bohrstellen seit mehreren Monaten rückläufig sind, macht sich zunehmend auch ein Rückgang bei der tatsächlichen Öl-Ausbringungsmenge bemerkbar. Bisher hatte der Rückgang der aktiven Bohrtürme noch keinen nennenswerten Mengeneffekt auf der Angebotsseite erkennen lassen. Die Commerzbank geht aus diesen Gründen von einer nachhaltigen Preiserholung im zweiten Halbjahr aus.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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