Fundamentale Nachricht
16:27 Uhr, 27.01.2017

Ölpreise nach unten abgesichert und nach oben gedeckelt

Die OPEC bastelt an weniger Ölförderung, die USA weiten ihr Angebot aus. Analysten sehen die Preise dadurch nach oben und nach unten gehemmt. „Vor diesem Hintergrund sehen wir unsere Prognose eines fortgesetzten Seitwärtstrends bis Mitte des Jahres bestätigt“, meint LBBW-Investmentanalyst Proettel.

Erwähnte Instrumente

  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 55,685 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Kursstand: 53,155 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

London/ Wien/ Stuttgart (Godmode-Trader.de) - Die Rohölpreise bewegen sich nach dem turbulenten Verlauf in 2016 im laufenden Jahr in vergleichsweise ruhigem Fahrwasser. Nach Einschätzung von Torsten Proettel, Investmentanalyst bei der LBBW hat sich seit Mitte Dezember um 55 US-Dollar je Barrel ein vorläufiges Gleichgewicht gebildet, „und die Marktteilnehmer warten ab, ob sich die beschlossenen Förderkürzungen manifestieren, also wie es um die Disziplin vor allem der OPEC-Mitglieder bestellt ist“.

Ersten Indikationen zufolge ist das Kartell auf einem guten Weg. „Dies ist vor allem zu Beginn der Absprachen, die ab 01. Januar 2017 gelten, auch so zu erwarten“, schreibt Proettel im aktuellen Commodity Weekly. Voriges Wochenende trafen sich die Ölminister der am Förder-Deal teilnehmenden OPEC und Nicht-OPEC-Staaten in Wien, um sich über die Fortschritte der Kürzungen abzustimmen. Den Ministern zufolge hat man bereits 1,5 Mio. der angestrebten 1,8 Mio. erreicht. Außerdem dürfte der Output von Saudi-Arabien im Januar deutlich gefallen sein. „Solange sich dies in den monatlichen Förderdaten bestätigt, bleiben die Preise nach unten gut abgesichert“, glaubt der Rohstoffexperte. Nach oben sei die Preisentwicklung für Brent und WTI gedeckelt: Hier dürfte der „Shale-Cap“ wirken, der zu höheren Preisen für eine Ausweitung des Angebotes führen dürfte.

In den USA hat Zahl der in Betrieb genommenen Bohranlagen in der Woche bis zum 20. Januar landesweit um 29 Einheiten auf 551 zugenommen. Außerdem hat sich die tägliche Ölförderung in den letzten Monaten inzwischen um nahezu 500.000 Barrel pro Tag erhöht. Der neue US-Präsident zeigt sich zudem entschlossen, die heimische Ölindustrie zu fördern. Er möchte zwei umstrittene Pipeline-Projekte wieder aufnehmen, die sein Vorgänger Obama gestoppt hatte. Das Angebot könnte sich mit diesen Maßnahmen weiter erhöhen. „Vor diesem Hintergrund sehen wir unsere Prognose eines fortgesetzten Seitwärtstrends bis Mitte des Jahres bestätigt“, schreibt Investmentanalyst Proettel. „Auch die überinvestierten spekulativen Investoren dürften sich von ihren Long-Positionen vorerst nicht trennen, solange keine Schieflagen bestehen“.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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