Ölpreise nach unten abgesichert und nach oben gedeckelt
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Erwähnte Instrumente
- Brent Crude ÖlKursstand: 55,685 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
- WTI ÖlKursstand: 53,155 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
London/ Wien/ Stuttgart (Godmode-Trader.de) - Die Rohölpreise bewegen sich nach dem turbulenten Verlauf in 2016 im laufenden Jahr in vergleichsweise ruhigem Fahrwasser. Nach Einschätzung von Torsten Proettel, Investmentanalyst bei der LBBW hat sich seit Mitte Dezember um 55 US-Dollar je Barrel ein vorläufiges Gleichgewicht gebildet, „und die Marktteilnehmer warten ab, ob sich die beschlossenen Förderkürzungen manifestieren, also wie es um die Disziplin vor allem der OPEC-Mitglieder bestellt ist“.
Ersten Indikationen zufolge ist das Kartell auf einem guten Weg. „Dies ist vor allem zu Beginn der Absprachen, die ab 01. Januar 2017 gelten, auch so zu erwarten“, schreibt Proettel im aktuellen Commodity Weekly. Voriges Wochenende trafen sich die Ölminister der am Förder-Deal teilnehmenden OPEC und Nicht-OPEC-Staaten in Wien, um sich über die Fortschritte der Kürzungen abzustimmen. Den Ministern zufolge hat man bereits 1,5 Mio. der angestrebten 1,8 Mio. erreicht. Außerdem dürfte der Output von Saudi-Arabien im Januar deutlich gefallen sein. „Solange sich dies in den monatlichen Förderdaten bestätigt, bleiben die Preise nach unten gut abgesichert“, glaubt der Rohstoffexperte. Nach oben sei die Preisentwicklung für Brent und WTI gedeckelt: Hier dürfte der „Shale-Cap“ wirken, der zu höheren Preisen für eine Ausweitung des Angebotes führen dürfte.
In den USA hat Zahl der in Betrieb genommenen Bohranlagen in der Woche bis zum 20. Januar landesweit um 29 Einheiten auf 551 zugenommen. Außerdem hat sich die tägliche Ölförderung in den letzten Monaten inzwischen um nahezu 500.000 Barrel pro Tag erhöht. Der neue US-Präsident zeigt sich zudem entschlossen, die heimische Ölindustrie zu fördern. Er möchte zwei umstrittene Pipeline-Projekte wieder aufnehmen, die sein Vorgänger Obama gestoppt hatte. Das Angebot könnte sich mit diesen Maßnahmen weiter erhöhen. „Vor diesem Hintergrund sehen wir unsere Prognose eines fortgesetzten Seitwärtstrends bis Mitte des Jahres bestätigt“, schreibt Investmentanalyst Proettel. „Auch die überinvestierten spekulativen Investoren dürften sich von ihren Long-Positionen vorerst nicht trennen, solange keine Schieflagen bestehen“.
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