Ölpreise: Kanadas Waldbrände bleiben preisdominant

New York/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Am Ölmarkt sind nach wie vor die verheerenden Waldbrände in Kanada das Topthema. Nach den Vortagesverlusten zeigten sich die Ölpreise am Dienstag in der Tendenz fester. Ein Barrel der Nordseesorte Brent kostete am Nachmittag 44,76 US-Dollar. Das waren 2,7 Prozent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate kletterte um 1,84 Prozent auf 44,24 US-Dollar. Am Montagabend waren die Ölpreise abgerutscht, nachdem kanadische Ölfirmen Vorbereitungen zur Wiederaufnahme der Förderung getroffen hatten.

Nach wie vor wird aber in Kanada wegen der Waldbrände deutlich weniger Öl gefördert und in das Nachbarland USA geliefert. Im vergangenen Jahr haben die Vereinigten Staaten etwa 3,17 Millionen Barrel pro Tag von dem nördlichen Nachbarn importiert. Nach Einschätzung der Commerzbank dürften noch Wochen ins Land ziehen, bis die Ölproduktion in Kanada wieder ihr normales Niveau erreicht hat, da die Anlagen und Pipelines zunächst auf mögliche Beschädigungen untersucht werden müssten.

Die Waldbrände in Alberta haben Produktionskapazitäten von mehr als 1 Mio. Barrel pro Tag lahmgelegt, was zu einer Angebotsverknappung auf dem nordamerikanischen Markt und einem Rückgang der US-Rohöllagerbestände in den kommenden Wochen führen dürfte. Die US-Bank Morgan Stanley geht in einer aktuellen Studie zumindest kurzfristig von weiter steigenden Ölpreise aus.

Kanada zählt zu den Ländern mit den größten Erdölreserven der Welt. Experten schätzen das Volumen auf mehr als 27 Milliarden Tonnen.