Fundamentale Nachricht
12:25 Uhr, 15.05.2017

Ölpreise im Aufwind: Saudis und Russen wollen Förderbremse verlängern

Die beiden größten Ölproduzenten der Welt, Saudi-Arabien und Russland favorisieren, dass die OPEC-Staaten ihre beschlossenen Förderkürzungen noch bis Ende des ersten Quartals 2018 verlängern. Die Aussicht auf weniger Öl lässt die Preise in die Höhe schnellen.

Erwähnte Instrumente

Peking/ New York/ London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die jüngsten Aussagen der Energieminister von Russland und Saudi-Arabien haben am Ölmarkt für Bewegung gesorgt. Am Montagmittag stieg der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent um fast drei Prozent auf 52,35 US-Dollar. Ähnlich sieht die Bewegung beim Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate aus. Dieser legte in besagter Größenordnung auf 49,32 US-Dollar zu und hat damit die wichtige Schwelle von 50 Dollar wieder vor Augen.

Ende des vergangenen Jahres hatte sich OPEC-Mitgliedsstaaten mit anderen wichtigen Förderländern wie Russland auf eine Kürzung der Produktionsmengen geeinigt. Die Vereinbarung trat Anfang des Jahres in Kraft. Die beiden Länder Saudi-Arabien und Russland streben nun an, dass die auf sechs Monate bis Juni ausgelegte Produktionsbremse bis Ende des ersten Quartals 2018 verlängert werden soll.

Der saudische Ölminister Khalid Al-Falih und sein russischer Amtskollege Alexander Nowak kündigten dieses Ziel am Montag auf einer gemeinsamen Pressekonferenz in Peking an. Saudi-Arabien hat als wichtigster Ölproduzent der OPEC-Länder und hat einen starken Einfluss im Ölkartell. Russland ist ebenfalls ein Schwergewicht unter den globalen Öl-Förderländer. Es sei notwendig geworden, die vereinbarte Kürzung der Fördermenge zu verlängern, sagte der saudische Ölminister. Das angestrebte Ziel bei den Ölreserven sei bis Ende Juni nicht mehr zu erreichen. „Deshalb sind wir zu der Überzeugung gekommen, dass es möglicherweise besser sei, das Ende der Förderkürzung auf das Ende des ersten Quartals 2018 zu verschieben“, so Khalid Al-Falih.

Das primäre Ziel der Kürzungsvereinbarung, die Lagerbestände auf den Fünf-Jahresdurchschnitt zu drücken, wird bis Ende Juni nicht erreicht sein. Nach Berechnungen der Commerzbank wäre der Lagerüberhang erst Ende 2017 abgebaut, wenn die Kürzungen bis dahin Bestand haben. „Mit der Verlängerung bis März 2018 trägt man dem Umstand Rechnung, dass die Nachfrage im ersten Quartal eines Jahres saisonal am schwächsten ist und bei einer Ausweitung der Produktion ein erneutes Überangebot drohe“, führt Rohstoffexperte Eugen Weinberg aus.

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

Mehr Experten