Fundamentale Nachricht
15:51 Uhr, 23.08.2016

Ölpreise hängen am seidenen Faden

Die Ölpreise könnten kollabieren. Rohstoffanalystten der Commerzbank berichten von einem massiven Anstieg der Finanzspekulation am Ölmarkt. Sollten die Wetten der Investoren nicht aufgehen, drohen spekulative Verkäufe und ein kräftiger Preisrückgang, warnten die Experten.

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New York/London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Mit den Ölpreisen geht es in dieser Woche wieder nach unten. Am Dienstag zeigen sich die Notierungen den zweiten Tag in Folge rückläufig. Am Nachmittag bewegt sich der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent bei 48,70 US-Dollar — ein Minus von rund einem Prozent. Das Tagestief lag knapp über 48 US-Dollar. In der Spitze lag die Notierung vor wenigen Tagen noch bei 51 US-Dollar. Ein ähnliches Schicksal ereilte die US-Leichtölsorte WTI. Vergangene Woche war WTI auf guten Wege in Richtung der Marke von 50 US-Dollar je Barrel, mittlerweile liegt der Preis deutlich mehr als drei US-Dollar darunter.

Für Experten war der jüngste starke Preisanstieg bei Rohöl eh kaum nachhaltig, da die aktuellen Förderländer Nigeria, Irak und Libyen alle Anzeichen einer steigenden Produktion zeigten. So will der Irak seine Öllieferungen in die Türkei in dieser Woche ausweiten. In Nigeria ist die Rebellengruppe „Niger Delta Avengers“ zu Gesprächen über einen Waffenstillstand mit der Regierung bereit. Die Rebellen waren für mehrere Anschläge auf Ölpipelines verantwortlich. Und auch Libyen setzt mehr und mehr Produktionsanlagen, die durch den Bürgerkrieg zerstört worden waren, wieder in Gang.

Derweil haben die spekulativen Finanzanleger den jüngsten Preisaufschlag wohl mit ausgelöst. Die Netto-Long-Positionen stiegen in der Woche zum 16. August um 63.200 Kontrakte, was dem stärksten Wochenanstieg seit Beginn der Datenreihe im Januar 2011 entsprach, wie die Rohstoffexperten der Commerzbank berichten. „Der massive Positionsaufbau hänge stark mit der Erwartung zusammen, dass sich die Ölproduzenten der OPEC und Russland bei dem geplanten Treffen Ende September auf Produktionsobergrenzen einigen werden. Analysten halten die Erfolgsaussichten wegen großer Differenzen innerhalb des Öl-Kartells OPEC generell für gering. Sollten sich Zweifel an einer solchen Einigung durchsetzen, drohen spekulative Verkäufe und ein kräftiger Preisrückgang“, warnte die Commerzbank.

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1 Kommentar

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  • bembes
    bembes

    Hoffentlich bekommen die LONG-Spekulaten einen auf den Sack !!!!

    16:00 Uhr, 23.08.2016

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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