Ölpreise brechen ein - IEA will von einem "Superzyklus" nichts wissen
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
- Brent Crude ÖlKursstand: 65,26600 $/bbl. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
Paris (Godmode-Trader.de) - Die Internationale Energieagentur IEA sieht am Rohölmarkt keine Perspektive mit stark anziehenden Preisen. Sie tritt damit Erwartungen einiger US-Banken, wie etwa Goldman Sachs, entgegen, die zuletzt von einem neuen "Superzyklus" gesprochen hatten. Die verfügbaren Daten und Analysen deuteten nicht auf einen neuen Superzyklus hin, heißt es in dem am Mittwoch veröffentlichten Monatsbericht.
Der IEA zufolge gibt es ein ausreichendes Angebot an Erdöl, das starken Preisanstiegen entgegenstehe. Zudem verwies die IEA auf die weiterhin reichlichen Lagerbestände und die massiven freien Förderkapazitäten des Ölverbunds OPEC+. "Die IEA versetzt Optimisten am Ölmarkt einen Dämpfer", kommentierte Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank. Er verwies vor allem auf die Aussagen der Ölstaatenallianz zu den Ölreserven. Demnach gibt es auf dem Weltmarkt weiterhin reichlich Lagerbestände.
Zuletzt gaben die Ölpreise weiter nach, die Kursverluste in der ersten Wochenhälfte wurden sogar verstärkt fortgesetzt. Ein Barrel Brent kostete zuletzt nur noch 65,25 US-Dollar. Das waren über drei Prozent weniger als am Vortag. Der Preis für Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um über vier Prozent auf 61,89 Dollar.
Für das erste Quartal sieht die IEA einen um 800.000 Barrel pro Tag höheren Bedarf an OPEC-Öl. Grund hierfür sind vor allem die Produktionsausfälle in den USA wegen des Wintereinbruchs. Für die kommenden Quartale erwartet die IEA temporäre Angebotsdefizite, da die Nachfrage an Dynamik gewinnen sollte. Dies sollte es der OPEC ermöglichen, die Produktion in den Sommermonaten wieder hochzufahren. Mit Blick auf die längerfristige Nachfrageentwicklung geht die IEA nun aber davon aus, dass der Bedarf erst im Jahr 2023 wieder das Niveau vor dem Ausbruch der Corona-Krise erreichen wird.
Händler verwiesen zudem auf den gestiegen Wechselkurs des US-Dollar. Rohöl wird in Dollar gehandelt. Ein stärkerer Greenback macht Rohöl für Anleger außerhalb des Dollarraums teurer.
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|