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12:42 Uhr, 30.04.2018

Ölpreise bleiben gut unterstützt

Den Ölmarkt dominieren Befürchtungen, dass die USA aus dem Atomabkommen mit Iran aussteigen könnten. Die Folgen für das Ölangebot wären gravierend.

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  • WTI Öl
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    Aktueller Kursstand:   (JFD Brokers)

New York/ London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise sind schwächer in die neue Handelswoche gestartet. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI fiel um 23 Cent auf 67,87 US-Dollar.

Marktbeobachter machen den Anstieg der Bohraktivität in den USA in der vorgegangenen Woche für die Abschläge verantwortlich, obwohl sich zuletzt die seit Wochen zunehmende US-Bohraktivität nicht preisbelastend ausgewirkt hat. Laut Baker Hughes wurden in der Woche zum 20. April in den USA fünf neue Rigs aktiviert. „Aufgrund einer zu niedrigen OPEC-Produktion ist der Ölmarkt derzeit unterversorgt. Von daher ist eine höhere US-Ölproduktion notwendig, um die entstandene Angebotslücke zu schließen. Die gestiegene Bohraktivität in den USA sollte daher den Ölpreisen nicht übermäßig zusetzen“, kommentierten die Analysten der Commerzbank.

Den Ölmarkt dominieren vielmehr die Befürchtungen, dass die USA aus dem Atomabkommen mit Iran aussteigen könnten. US-Außenminister Mike Pompeo hat am Wochenende Nachbesserungen gefordert. Ansonsten würden die USA das Abkommen aufkündigen. Der iranische Präsident Hassan Ruhani hat derartige Nachbesserungen abgelehnt. Der Kontrakt sei „nicht neu verhandelbar" und sein Land werde keine darüber hinaus gehenden Verpflichtungen eingehen, stellte Präsident Hassan Ruhani am Sonntagabend klar. „Eine Aufkündigung des Abkommens durch US-Präsident Trump und neuerliche US-Sanktionen gegen den Iran werden nun immer wahrscheinlicher“, befürchtet die Commerzbank. Bis zum 12. Mai muss Trump darüber entscheiden.

Iran ist einer der größten Produzenten im Rohölkartell OPEC. Sollte das Atomabkommen mit dem Land fallen, droht dem Iran im Zuge des Wiederauflebens der Wirtschaftssanktionen der Westmächte ein erneuter Exportstopp von Rohöl. Es würde somit weniger Öl auf den Weltmarkt schwappen. Nicht umsonst sehen die Experten der Commerzbank die Ölpreise vor diesem Hintergrund gut unterstützt.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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