Fundamentale Nachricht
09:39 Uhr, 12.12.2016

Ölpreise auf höchstem Stand seit 1 1/2 Jahren

Am Wochenende hatten sich die OPEC und andere Förderländer zu Beratungen in Wien getroffen. Dass dabei eine weitere Förderdrosselung vereinbart wurde, war in der Kürze der Zeit dann doch überraschend. Die Ölpreise reagieren heute mit der erwartbaren Preisrally.

Erwähnte Instrumente

  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 57,015 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Kursstand: 54,065 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

New York/ London/ Wien (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise sind am Montag nach den angekündigten Förderkürzungen der OPEC und weiterer Förderländer außerhalb des Kartells auf den höchsten Stand seit Mitte 2015 gestiegen. Die Notierungen für die wichtigen Ölsorten Brent und WTI kletterten um über fünf bzw. sechs Prozent. Ein Barrel Brent legte im frühen Handel bis auf 57,89 US-Dollar zu. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI verteuerte sich zuletzt auf 53,92 US-Dollar.

Am Wochenende hatten sich das Ölkartell und andere Förderländer zu Beratungen in Wien getroffen. Von 14 eingeladenen Nicht-OPEC-Ländern hatten fünf eine Teilnahme zugesagt. Überraschend wurde dabei eine weitere Kürzung der Ölförderung um 558.000 Barrel am Tag beschlossen. Russland will allein 300.000 Barrel weniger produzieren. Allerdings werde die Drosselung allmählich beginnen und erst im April oder Mai den vollen Umfang erreichen, sagte der russische Energieminister Alexander Nowak der Agentur Tass zufolge. Zu dem am Samstag durchgesetzten Rückgang kommt es zusätzlich zu den bereits innerhalb der OPEC vereinbarten Fördersenkungen von 1,2 Mio. Barrel pro Tag. Insgesamt entspricht dies laut Wall Street Journal fast 2 Prozent des globalen Ölangebots.

Dass sich besonders Russland an der Übereinkunft in dem genannten Ausmaße beteiligt, überrascht besonders. Denn Moskau hätte im Falle einer stärkeren Produktionskürzung der OPEC mehrere Vorteile für sich beanspruchen können. Zum einen den dadurch gestiegenen Ölpreise, aber auch höhere Marktanteile vor allem im strategisch wichtigen asiatischen Markt.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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