Fundamentale Nachricht
12:19 Uhr, 09.01.2020

Ölpreis: Seismograph der Weltpolitik

Kein nachhaltiger Anstieg: Mittlerweile liegen die Ölpreise WTI und Brent wieder jeweils auf dem Niveau, das sie vor der Tötung des iranischen Top-Generals Soleimani durch das US-Militär am 3. Januar innehatten.

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  • WTI Öl
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    Kursstand: 59,70000 $/bbl. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 65,44800 $/bbl. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Der Ölpreis ist derzeit ganz besonders eine Art Seismograph der Weltpolitik, deren Fokus sich aktuell auf den Nahen und Mittleren Osten einengt. Die in dem noch jungen neuen Jahr wiederholt auftretenden Spannungen in der ölreichen Region entluden sich am Ölmarkt in abrupt steigenden Notierungen. Jedes Mal, wenn es zu einer Eskalation kam, sei es militärisch oder politisch, kam es zu einem Preispeak. Die Ölpreise waren zeitweise auf mehrmonatige Höchststände gestiegen. Die Öl-Bullen wetteten auf etwaige Versorgungsstörungen, sollte der Iran Ernst machen und zum Beispiel die wichtige Transportroute durch die Straße von Hormus blockieren.

Die Öl-Bären hielten dagegen. Denn die fundamentale Ausgangslage am Ölmarkt hat sich auch im neuen Jahr nicht verändert. Nach wie vor gibt es ein zu hohes Angebot auf dem Weltmarkt, auch wenn die sich OPEC im Dezember arg angestrengt hat, ihre im Förderpakt mit weiteren Ölstaaten beschlossenen Drosselungsquoten auch streng einzuhalten.

Zur Wochenmitte hatte eine Entspannung der Iran-Krise einen starken Preiseinbruch am Ölmarkt zur Folge. US-Präsident Donald Trump verzichtete auf neue militärische Drohgebärden und beließ es bei neuen Wirtschaftssanktionen gegen den Iran. Auch Vize Mike Peace äußerte sich zuversichtlich, dass Teheran auf weitere Eskalationen verzichtet.

Mittlerweile liegen die Ölpreise WTI und Brent wieder jeweils auf dem Niveau, das sie vor der Tötung des iranischen Top-Generals Soleimani durch das US-Militär am 3. Januar innehatten. "Mit dem gestrigen Preisrückgang haben die Ölpreise sämtliche Gewinne seit Jahresbeginn wieder abgegeben", kommentierte Analyst Carsten Fritsch von der Commerzbank. "Rein fundamental ist dies nachvollziehbar. Denn falls es keine Angebotsausfälle gibt, ist der Ölmarkt reichlich versorgt. Zudem halten die spekulativen Anleger sehr hohe Netto-Long-Positionen, was Spielraum für Gewinnmitnahmen eröffnet".

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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