Fundamentale Nachricht
12:23 Uhr, 16.11.2015

Ölpreis drückt Rohstoffindex auf 16-Jahrestief

Sollte das Überangebot auf den globalen Ölmärkten auch 2016 bestehen bleiben, dürfte sich eine Preiserholung nach Meinung von Ole Hansen, Rohstoffexperte bei der Saxo Bank, weiter verzögern.

Erwähnte Instrumente

  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Kursstand: 42,69 $/Barrel (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Gold
    ISIN: XC0009655157Kopiert
    Kursstand: 1.092,63 $/Unze (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Kopenhagen (GodmodeTrader.de) - „Überangebot, US-Zinswende und El Niño bleiben die drei großen Sorgenkinder der Rohstoffmärkte. Während Letzterer einige wenige Agrarrohstoffe stützte, sorgten die anderen für ein neues 16-Jahrestief des Bloomberg Rohstoffindex im Anschluss an die fünfte Verlustwoche in Folge“, sagt Ole Hansen, Rohstoffexperte bei der Saxo Bank. Unter den Industriemetallen verbuchte vor allem Kupfer große Verluste und sank auf ein Fünfjahrestief, getrieben durch die potentielle US-Zinswende und negative Zahlen aus Europa und China.

Gold fiel indes wieder auf Tiefstände aus dem dritten Quartal zurück. Grund sei ein weiterer Exodus bei Futures und börsengehandelten Produkten, der auf die anhaltenden Unsicherheiten einer möglichen Zinswende der Fed zurückzuführen sei. „Gold wird in den kommenden Wochen weiter sensibel auf Daten und Schlagzeilen zur US-Zinswende reagieren. Bis wir Klarheit bezüglich der Fed-Sitzung am 16. Dezember haben, verfügen Goldpapier-Anleger über wenig Anreize, zu reinvestieren. Wird die Marke von 1.075 US-Dollar pro Feinunze unterschritten, wird der Markt das Tief aus dem Juli 2010 um 1.045 US-Dollar in den Blick nehmen“, sagt Hansen.

Rohöl markierte aufgrund einer weiter andauernden Überproduktion die zweite Woche in Folge im Minus. Während die US-Lagerbestände laut der International Energy Agency mehr als erwartet anstiegen, sei zudem die Rekordproduktion aus Russland, Irak und Saudi-Arabien hierfür verantwortlich. „Aufgrund des derzeitig negativen Momentums sehen wir Brent bei 43.25 USD pro Barrel in der Nähe des August-Tiefs von 42.23 US-Dollar und WTI bei 40 US-Dollar. Sollte das Überangebot auf den globalen Ölmärkten auch in 2016 bestehen bleiben, wie es die Opec voraussagt, dürfte sich eine Preiserholung weiter verzögern“, sagt Hansen abschließend.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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