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18:47 Uhr, 20.11.2020

Ölnachfrage steht vor bedeutender Erholung

Nach den vielversprechenden Meldungen über erste, wirksame Impfstoffe gegen Covid-19 dürfte die Nachfrage nach Rohöl im nächsten Jahr wieder zügig steigen, glaubt Fitch Ratings.

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  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 44,48500 $/bbl. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

New York (Godmode-Trader.de) - Die Rating-Agentur Fitch könnte als Öl-Bulle bezeichnet werden. Im jüngsten Bericht "Global Commodities Strategy" wiesen die Analysten auf die großen Chancen für den Ölmarkt hin, sollte ein Impfstoff gegen Sars-Cov 2 noch in diesem Jahr oder Anfang kommendes eine Notzulassung erhalten. Das wäre der Startschuss für eine bedeutende und nachhaltige Erholung der Ölnachfrage.

Fitch nahm in dem Report auch die mutmaßliche Absicht der OPEC+-Ölstaatengruppe zur Kenntnis, dass die derzeitige Vereinbarung über Produktionsbeschränkungen verlängert werden soll. Die ersten Pläne der Allianz sahen eine Kürzung um etwa 7,7 Mio. Barrel pro Tag (bpd) bis Ende 2020 vor, gefolgt von einer Lockerung der Beschränkungen um etwa 2 Mio. bpd ab Januar 2021.

Die Ölpreise zeigen sich aufgrund der zweiten und dritten Corona-Infektionswelle in Europa und den USA jedoch nach wie vor anfällig, was Diskussionen über eine Verlängerung der derzeitigen Kürzungen und sogar den Vorschlag einer erneuten Ausweitung dieser Kürzungen auslöste. „Wir bleiben bei unserem optimistischen Ausblick auf das Jahr 2021, basierend auf der Kernannahme der Einführung eines wirksamen Corona-Impfstoffs in der zweiten Hälfte 2021 und einer breiteren globalen wirtschaftlichen Erholung, die die Rückkehr der Ölnachfrage nahezu auf Vorkrisenniveau ermöglicht", schrieben die Fitch-Analysten. Auf kurze Sicht dürften die Teil-Lockdowns in Europa und einigen US-Bundesstaaten das Aufwärtspotenzial für die Rohölpreise aber begrenzen, hieß es.

Für das kommende Jahr erwartet Fitch, dass der Brent-Ölpreis durchschnittlich 48 Dollar je Barrel betragen und im Jahr 2022 auf 50 Dollar je Barrel steigen wird. In einer früheren Prognose waren die Rating-Spezialisten noch etwas optimistischer und von einem Brent-Preis im nächsten Jahr von durchschnittlich 51 Dollar/Barrel und 2022 von 53 Dollar/ Barrel ausgegangen.

Die Ölpreise legten letzte Woche um rund 10 Prozent zu, nachdem Pfizer und BioNTech vielversprechende Zwischenergebnisse der entscheidenden Phase III-Studie eines Corona-Impfstoffkandidaten veröffentlichten. Nach einer ähnlichen Ankündigung von Moderna zogen die Notierungen in dieser Woche erneut an. Trotz der jüngsten Hoffnungen ist aber klar, dass die Zulassung und breite Verteilung eines Impfstoffs noch viele Monate in Anspruch nehmen dürfte, bevor die Menschen und die Weltwirtschaft wieder so etwas wie Normalität erleben werden.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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