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13:55 Uhr, 12.08.2019

Ölmarkt steht vor einem Käuferstreik

Die OPEC drosselt weiterhin ihre Produktion, um die globalen Öllagerbestände abzubauen, und die Preise zu stabilisieren. Obwohl die Saudis dabei die vereinbarte Quote übererfüllen, ist dies Analysten zufolge nicht genug, um die Preise angesichts des Nachfragerückgangs und eines hohen Nicht-OPEC-Angebots zu stützen.

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  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 58,275 $/bbl. (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

New York/London/Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Nach der Gegenbewegung am Freitag stehen die Ölpreise zu Wochenbeginn wieder unter Druck. Ein Barrel Brent kostete zuletzt 58,28 US-Dollar. Das waren 30 Cent weniger als am Freitag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fiel auf 53,76 Dollar zurück.

Obwohl das dritte Quartal aufgrund der Sommerferien die grundsätzlich stärkste Saison für die Ölnachfrage ist, hat der Handelsstreit zwischen den USA und China an den Ölmarkten Nachfragesorgen geschürt und die Rohölpreise damit belastet. Trotz der leichten Aufwärtsbewegung gegen Wochenschluss verloren die Brent-Preise vergangene Woche fünf Prozent und WTI rund zwei Prozent an Wert.

US-Präsident Donald Trump sagte am Freitag, dass er noch nicht bereit sei, ein Abkommen mit China zu schließen. Er stellte nun sogar die geplante kommende Verhandlungsrunde im September zur Disposition. „Der Markt steht vor einem Käuferstreik", beschrieb Michael Tran, Rohstoffstratege bei RBC Capital Markets, laut Reuters die aktuelle Marktverfassung. Er verwies auf das niedrige Niveau der Netto-Long-Positionen der Finanzspekulanten. Analysten von Goldman Sachs gehen nicht davon aus, dass es zu einem Handelsabkommen zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt noch vor den US-Präsidentschaftswahlen 2020 kommen wird.

Die Internationale Energieagentur (IEA) hat in ihrem Monatsbericht August festgestellt, dass die zunehmenden Anzeichen einer weltweiten wirtschaftlichen Verlangsamung dazu führten, dass die globale Ölnachfrage seit Jahresbeginn so langsam gewachsen sei wie seit der Finanzkrise von 2008 nicht mehr.

Die OPEC drosselt weiterhin ihre Produktion, um die globalen Öllagerbestände abzubauen, und die Preise zu stabilisieren. Obwohl dabei Saudi-Arabien die vereinbarte Quote übererfüllt, ist dies Analysten zufolge nicht genug, um die Preise angesichts des Nachfragerückgangs und eines Wachstums des Nicht-OPEC-Angebots im kommenden Jahr zu stützen. „Wenn die OPEC-Kürzungen nur bis Anfang 2020 verlängert werden, werden die Preise noch weiter unter das derzeitige Niveau fallen", hieß es von Bernstein Energy. Will heißen: Will die OPEC einen Preis von 60 Dollar/Barrel halten, müsste es die Förderbeschränkungen abermals verlängern und womöglich sogar ausweiten.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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