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14:16 Uhr, 03.05.2021

Ölmarkt: Indien - das große Sorgenkind

Die Ölpreise sind schwächer in die neue Handelswoche gekommen. Wie neue Daten zeigen, ist auf dem indischen Subkontinent der Verbrauch an Benzin und Diesel infolge der Corona-Krise stark gesunken.

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  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 66,70000 $/bbl. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

New York/ London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Der Monat April 2021 dürfte am Ölmarkt in guter Erinnerung bleiben. Die Notierungen konnten sich in dem vergangenen Monat nicht nur behaupten, sondern um sechs Prozent ansteigen.

Der Start in den Mai glückte nicht, die Notizen geben heute nach. Die Experten der Commerzbank verweisen auf die anspannte Corona-Lage in Indien, wo die Zahl der täglichen Neuinfektionen extrem hoch bleibt. Wie neue Daten zeigen, ist der Verbrauch an Benzin und Diesel infolge der Corona-Krise stark gesunken. Die Benzinverkäufe auf dem Subkontinent beliefen sich im April auf den niedrigsten Stand seit August 2020, während die Verkäufe von Diesel auf den niedrigsten Stand seit vergangenen Oktober zurückfielen, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete.

„Dies gefährdet nicht nur die Erholung der Nachfrage im drittgrößten Ölkonsumentenland, sondern führt den Marktteilnehmern auch die Nachfragerisiken vor Augen", heißt es in einem Kommentar der Commerzbank. Angesichts der Pandemie erscheine die Erholung des internationalen Tourismus kein Selbstläufer. Unabhängig davon forderte der Präsident der Confederation of Indian Industry die Regierung auf, die Wirtschaftstätigkeit zu drosseln, um der wachsenden Gesundheitskrise entgegenzuwirken.

„Der größte Faktor ist immer noch Indien und wie sehr die Nachfrage dort getroffen wurde", zitierte Bloomberg Howie Lee, Ökonom bei der Oversea-Chinese Banking Corp. Dagegen sei die Erholung in China und den USA bereits eingepreist. „Die Preise könnten sich weiterhin in einer Spanne bewegen. Oberhalb von 68 Dollar/Barrel nimmt der Verkaufsdruck zu.“

Unterdessen hat die US-Ölproduktion weiterhin zu kämpfen, da die Anzahl der aktiven Rigs die zweite Woche in Folge zurückging. Die vom letztjährigen Crash gebeutelten US-Förderer legen eine beispiellose Sparsamkeit an den Tag, die Anzahl der Bohrinseln liegt immer noch bei der Hälfte des Niveaus von vor der Pandemie.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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